Mehr als 2.000 Menschen durch Erdrutsch verschüttet – Rennen gegen die Zeit

Barfuß und mit Schaufeln suchen Anwohner in Papua-Neuguinea nach Verschütteten. Laut örtlichen Behörden wurden mehr als 2.000 Menschen verschüttet.
Nach einem Erdrutsch werden im abgelegenen Hochland Papua-Neuguineas Hunderte Tote befürchtet. Einige Dörfer wurden komplett verschüttet.
Nach einem Erdrutsch werden im abgelegenen Hochland Papua-Neuguineas Hunderte Tote befürchtet. Einige Dörfer wurden komplett verschüttet.Foto: Benjamin Sipa/International Organization for Migration/AP/dpa
Epoch Times27. Mai 2024

Bei dem verheerenden Erdrutsch in Papua Neuguinea sind laut örtlichen Behörden mehr als 2.000 Menschen verschüttet worden. „Der Erdrutsch hat mehr als 2.000 Menschen lebendig unter sich begraben und große Zerstörungen angerichtet“, schrieb der nationale Katastrophenschutz am Montag in einem Brief an die Vereinten Nationen.

Rettungskräfte kämpfen weiterhin im abgelegenen Hochland von Papua-Neuguinea darum, noch Überlebende aus den Erd- und Gesteinsmassen zu bergen.

„Wir können nur hoffen, dass wir in der kurzen Zeit, die uns bleibt, zumindest dazu beitragen können, noch mehr Leben zu retten“, zitierte der australische Sender „AAP Serhan Aktoprak“, Missionschef der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in dem Inselstaat. „Aber die Zeit arbeitet gegen uns.“

Schwere Maschinen und Bagger sollten eigentlich am Sonntagabend am Unglücksort in der Provinz Enga eintreffen. Ihr Transport wurde jedoch durch Kämpfe rivalisierender Stämme entlang der einzigen Route verzögert, die nicht durch den Erdrutsch blockiert war.

Einheimische schauen in ein zerstörtes Haus am Ort des Erdrutsches in Papua-Neuguinea, 25. Mai 2024. Foto: STR/AFP via Getty Images

Die Rettungsbemühungen seien sehr schwierig, weil es noch immer gefährliche Steinschläge gebe und unter den Trümmern zudem Wasser fließe. Auf Videos aus dem Katastrophengebiet waren Menschen zu sehen, die barfuß und nur mit Schaufeln versuchten, Angehörige und Freunde unter den riesigen Geröllmassen zu finden.

„Dies ist eine absolute Tragödie“

„Aktoprak“ hatte am Sonntag mitgeteilt, dass mindestens 670 Tote befürchtet würden. Die meisten Häuser seien sechs bis acht Meter tief unter dem Geröll begraben worden.

Das Dorf Yambali in der isoliert liegenden Provinz Enga wurde den Angaben zufolge komplett von dem Erdrutsch verschüttet. Die Anwohner schliefen, als in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) plötzlich ein halber Berg zu Tal stürzte.

Offizier Michael Band spricht am 26. Mai 2024 mit Einheimischen am Ort eines Erdrutsches im Dorf Mulitaka in der Provinz Enga (Papua-Neuguinea). Foto: STR/AFP via Getty Images

Australien bot dem nördlich gelegenen Nachbarstaat Hilfe an. Verteidigungsminister und Vize-Premier Richard Marles sagte dem australischen Sender ABC, Regierungsbeamte stünden schon seit Freitag mit Amtskollegen in Papua-Neuguinea in engem Kontakt, um über die Art der Unterstützung zu beraten. Hilfskräfte könnten wegen der Abgeschiedenheit der Region wahrscheinlich nur aus der Luft eingeflogen werden.

„Dies ist eine absolute Tragödie“, betonte Marles. „Unsere beiden Länder liegen sehr, sehr nahe beieinander, und in Momenten einer Naturkatastrophe haben sie uns sehr schnell unterstützt – und wir tun nun dasselbe.“ (dpa/red)



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