Mexiko hat nach Sturm auf Botschaft in Ecuador diplomatisches Personal abgezogen

Zwei Tage nach dem Sturm von Sicherheitskräften auf die mexikanische Botschaft in Ecuador hat das nordamerikanische Land den Abzug seines diplomatischen Personals vermeldet.
Titelbild
Ein Bus mit der mexikanischen Botschafterin in Ecuador, Raquel Serur Smeke, und anderen Beamten. Sie verließen aus Protest am 7. April 2024 am internationalen Flughafen Mariscal Sucre in Quito das Land.Foto: ROLANDO ENRIQUEZ/API/AFP über Getty Images
Epoch Times7. April 2024

„Unser diplomatisches Personal lässt alles in Ecuador zurück und kehrt erhobenen Hauptes nach Hause zurück“, schrieb Außenministerin Alicia Bárcena am Sonntag im Onlinedienst X. Mexiko hatte den Abzug infolge des Vorfalls bereits am Samstag angekündigt.

Zum Flughafen in Quito wurden die Botschaftsangestellten und ihre Familienangehörigen nach mexikanischen Angaben unter anderem vom deutschen Botschafter Philipp Schauer begleitet. Auch die Vertreter Panamas, Kubas, von Honduras sowie der Vorsitzende der ecuadorianisch-mexikanischen Handelskammer begleiteten demnach die insgesamt 18 Menschen.

Mit dem Rammbock in die Botschaft

Am Freitag waren ecuadorianische Spezialeinheiten mithilfe eines Rammbocks in der Hauptstadt Quito in die Botschaft eingedrungen und hatten den sich dort aufhaltenden ecuadorianischen Ex-Vizepräsidenten Jorge Glas festgenommen. Mexiko hatte Glas, gegen den in Ecuador Korruptionsvorwürfe erhoben worden sind, zuvor Asyl gewährt.

Der Vorfall ist weltweit nahezu beispiellos: Diplomatische Einrichtungen gelten als unantastbares Hoheitsgebiet eines anderen Staats.

Das Vorgehen der ecuadorianischen Behörden sorgte international für Empörung. Die EU erklärte am Sonntag, sie verurteile die „Verletzung (…) der mexikanischen Botschaft“ und bestehe auf der Wichtigkeit des Wiener Abkommens zum Schutz diplomatischer Einrichtungen.

„Der Schutz der Integrität diplomatischer Missionen und ihres Personals ist entscheidend für die Wahrung der Stabilität und der internationalen Ordnung sowie für die Förderung der Zusammenarbeit und des Vertrauens zwischen den Nationen“, hieß es in der Erklärung weiter.

Das Wiener Übereinkommen, ein Vertrag zur Regelung der internationalen Beziehungen, besagt, dass ein Land nicht in Botschaften in seinem Hoheitsgebiet eindringen darf. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion