Moskau weist Forderung nach Rückzug russischer Soldaten aus Venezuela zurück

Moskau hat die Aufforderung Washingtons zum Rückzug russischer Militärs aus Venezuela zurückgewiesen. Außenamtssprecherin Sacharowa sagte, im Gegensatz zu Washington bedrohe Russland "niemanden" in dem südamerikanischen Land.
Titelbild
Krise in Venezuela.Foto: JUAN BARRETO/AFP/Getty Images
Epoch Times28. März 2019

Moskau hat die Aufforderung Washingtons zum Rückzug russischer Soldaten aus Venezuela zurückgewiesen. Außenamtssprecherin Maria Sacharowa sagte am Donnerstag, im Gegensatz zu den USA bedrohe Russland „niemanden“ in dem südamerikanischen Land. Moskau habe „weder internationale Verträge noch venezolanisches Recht verletzt“. Es verändere auch nicht das „Gleichgewicht der Kräfte“ in der Region.

Die Sprecherin bezog sich auf Äußerungen von US-Präsident Donald Trump und seines Stellvertreters Mike Pence, ohne die beiden Politiker namentlich zu nennen. In diesem Zusammenhang sprach sie vom „arroganten Versuch, souveränen Staaten zu diktieren“, wie die Beziehungen untereinander zu gestalten sein.

„Weder Russland noch Venezuela sind Provinzen der Vereinigten Staaten“, fügte sie hinzu. Russische Militärspezialisten seien im Zuge eines beiderseitigen Abkommens über militärisch-technische Zusammenarbeit in Venezuela eingetroffen. Diese Spezialisten werden Sacharowa zufolge „solange wie nötig“ in Venezuela bleiben, solange wie die venezolanische Regierung dies für notwendig halte.

Trump hatte Russland am Mittwoch aufgefordert, sich aus Venezuela zurückziehen. Zugleich hatte er betont, dass für Washington die „militärische Option“ weiter auf dem Tisch liege. Bei dieser Erklärung im Weißen Haus befand sich Fabiana Rosales, die Ehefrau des selbsternannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó, an seiner Seite.

Pence hatte die jüngste Ankunft zweier russischer Militärflugzeuge in Venezuela als „Provokation“ bezeichnet und Moskau aufgefordert, jegliche Unterstützung für die Regierung in Caracas einzustellen.

Der venezolanische Militärattaché in Moskau, José Rafael Torrealba Pérez, erklärte am Donnerstag, es handele sich lediglich um eine „militärisch-technische Zusammenarbeit“. Der venezolanische Verteidigungsminister werde in diesem Zusammenhang Ende April in Moskau erwartet. Die russische Militärpräsenz in Venezuela diene „in keiner Weise möglichen militärischen Operationen“.

In Venezuela herrscht ein erbitterter Machtkampf zwischen dem sozialistischen Staatschef Nicolás Maduro und Guaidó, der sich Ende Januar zum Übergangspräsidenten erklärt hatte. Die USA erkannten ihn als eines der ersten Länder an. Mittlerweile sind es rund 50 Staaten, darunter mehrere rechts regierte lateinamerikanische Länder sowie Deutschland, Frankreich und andere europäische Staaten.

Maduro kann sich bislang aber auf den Rückhalt der Armeeführung verlassen – und auf die Unterstützung Russlands. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion