Nächster Rückschlag für Boeing - Testflug von Raumkapsel "Starliner" zur ISS fehlgeschlagen
Nach dem Desaster um die Boeing 737 Max, die hunderte Passagiere das Leben kostete, schaffte es das US-Luftfahrtunternehmen Boeing jetzt auch nicht ihre Testkapsel zur Raumstation ISS zu navigieren.

Sollen bald wieder mit US-Technik unterwegs sein : NASA-Astronauten vor dem Raumschiff CST-100 Starliner (l.) und dem Raumschiff von SpaceX Crew Dragon.
Foto: NASA/AP/dpa
Der Testflug einer Raumkapsel, die das private Luftfahrtunternehmen Boeing für bemannte Raummissionen der US-Raumfahrtbehörde Nasa entwickelt hat, ist fehlgeschlagen. Nach ihrem Start vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral schlug „Starliner“ am Freitag nicht den richtigen Kurs zur Internationalen Raumstation ISS ein, wie Boeing und die Nasa mitteilten. Daher werde die unbemannte Kapsel die ISS nicht erreichen. Eigentlich hatte der Testflug acht Tage dauern sollen.
Der gescheiterte Test ist ein Rückschlag für die Bemühungen der USA, bei bemannten Raumfahrtmissionen von russischen Sojus-Raketen unabhängig zu werden. 2011 hatte die US-Raumfahrtbehörde ihr eigenes Shuttle-Programm nach drei Jahrzehnten eingestellt. Später wurde ein Strategiewechsel für eine Rückkehr zur bemannten Raumfahrt mit US-Raumkapseln eingeleitet: Statt selbst neue Shuttles zu entwickeln, wurden Privatunternehmen dafür angeheuert.
Boeing wie auch sein Konkurrent SpaceX erhielten in der Folge Milliardenbeträge, um bemannte Raumfähren „Made in the USA“ zu entwickeln. SpaceX absolvierte bereits im März mit seiner für bemannte Missionen vorgesehenen Raumfähre „CrewDragon“ einen erfolgreichen Testflug zur ISS. An Bord war wie jetzt beim „Starliner“ nur ein Dummy, also eine mit Sensoren versehene Puppe, mit der die Flugbedingungen für echte Menschen getestet werden.(afp)
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