Pekings geheimer Nahrungsmittelkrieg – US-Gouverneurin: „Die Bedrohung ist jeden Tag sehr real“

Die Kommunistische Partei Chinas betrachtet den Nahrungsmittelkrieg als eine Form der „asymmetrischen Kriegsführung“.
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Kristi Noem, Gouverneurin von South Dakota, in New York am 29. Juni 2022.Foto: Samira Bouaou/Epoch Times
Von 22. März 2024

Vor über 2.500 Jahren führte ein berühmter chinesischer Stratege Handelskriege – genauer gesagt Nahrungsmittelkriege –, um andere Staaten zu erobern.

Ein ähnliches Szenario, in dem das kommunistische China die Welt über Nahrungsmittel dominiert, wollen US-Abgeordnete verhindern. Am Mittwoch, 20. März, veranstalteten sie eine Kongressanhörung zum Thema „Die Gefahr, die China für die amerikanische Landwirtschaft darstellt“.

Die Gouverneurin von South Dakota, Kristi Noem, bestätigte während der Anhörung: „Die Bedrohung ist für uns jeden Tag sehr real.“

Sie berichtete, dass sich chinesische Staatsangehörige im vergangenen Sommer an die Landwirtschaftsbehörde ihres Bundesstaates gewandt und um einen Termin gebeten hätten. Sie wollten darüber sprechen, wie sie in ihrem Bundesstaat Lebensmittel verarbeiten und anbauen.

Ihre Mitarbeiter hätten die Treffen abgelehnt. Ein paar Tage später erfuhr sie vom Außenministerium, dass es sich um chinesische Spione handelte, die wichtiges Know-how stehlen wollten.

Noem, selbst Landwirtin und Viehzüchterin, ist besorgt über die Abhängigkeit der amerikanischen Landwirtschaft von China. Sie warnte die Abgeordneten, dass die Kommunistische Partei Chinas (KPC) beabsichtige, „unsere gesamte Nahrungsmittelkette aufzukaufen“.

Sie habe miterlebt, wie die Chinesen Düngemittelfirmen, nahrungsmittelverarbeitende Unternehmen und jetzt auch Ackerland kauften.

„Wenn Amerika sich nicht selbst ernähren kann und wir uns auf ein anderes Land verlassen, das uns ernährt, wird dies zu einer Frage der nationalen Sicherheit. Das Land, das uns ernährt, wird uns kontrollieren“, fügte sie hinzu.

Pekings geheimer Nahrungsmittelkrieg

Die Sorge scheint nicht unbegründet. Das Büro für Getreide- und Rohstoffreserven der chinesischen Provinz Hebei schreibt in einem Artikel, dass in der Geschichte viele Kriege aufgrund von Nahrungsmittelknappheit verloren worden seien.

So habe etwa der Herzog von Qi den Trend zum Tragen von Baumwolle in Gang gesetzt. Die Bürger von Qi begannen, Baumwolle von den beiden Nachbarstaaten Lu und Liang zu kaufen, was die Baumwollpreise in die Höhe trieb. Schließlich gaben diese Staaten die Landwirtschaft auf und konzentrierten sich auf die profitablere Produktion von Baumwolle.

Ein Jahr später hörte Qi jedoch auf, Baumwolle zu kaufen und brach den Handel mit Lu und Liang ab. Ohne eine funktionierende Landwirtschaft konnten die beiden Staaten ihre Bürger nicht mehr ernähren. Viele Menschen wanderten nach Qi aus. Drei Jahre später gingen die Staaten Lu und Liang an Qi.

In dem Artikel beschreibt die chinesische Behörde den Nahrungsmittelkrieg als eine Form der „asymmetrischen Kriegsführung“, der hauptsächlich durch langfristige Belagerung und Hunger gekennzeichnet sei.

„Der Angreifer nutzt das Kappen von Lebensmittelquellen, die Einschränkung des Lebensmittelhandels, die Zerstörung von Lebensmittellagern und die Zwangsenteignung von Lebensmittelrationen, um seine Ziele zu erreichen, indem er eine von Menschen verursachte Hungersnot, Chaos und Unruhen schafft.“

Verringerung der Abhängigkeit von China

Die Mitglieder des Landwirtschaftsausschusses des US-Repräsentantenhauses waren sich über die von der KPC ausgehende Gefahr einig. „Ernährungssicherheit ist nationale Sicherheit“, sagten die Abgeordneten beider Parteien während der Anhörung wiederholt.

Josh Gackle, Präsident der American Soybean Association, wies die Abgeordneten auf die Abhängigkeit der amerikanischen Landwirtschaft von China als Absatzmarkt von Sojabohnen hin.

Mehr als die Hälfte der gesamten Sojabohnenexporte der Vereinigten Staaten im Wirtschaftsjahr 2022/2023 gingen an China. Der Gesamtwert belief sich im Jahr 2023 auf 32,6 Milliarden US-Dollar, wovon China 18,8 Milliarden US-Dollar kaufte. Im Vergleich dazu kaufte das zweitgrößte Abnehmerland Sojabohnen im Wert etwa 3,3 Milliarden US-Dollar.

„Das gewaltige Ausmaß der chinesischen Nachfrage nach Sojabohnen – mehr als 60 Prozent der weltweiten Sojaeinfuhren – kann nicht ersetzt werden. Jede dritte Reihe Sojabohnen, die in den USA angebaut wird, ist für China bestimmt“, beschrieb Gackle die derzeitige Abhängigkeit von China.

Roy Bardole mit seinem Enkel Gabe Bardole während der Sojabohnenernte auf der Farm von Bardole & Son’s Ltd. in Rippey, Iowa, am 14. Oktober 2019. Foto: Joe Raedle/Getty Images

Um die Märkte zu diversifizieren, hat Gackle Südostasien als einen potenziellen Abnehmer ausgemacht. Die Erschließung neuer Märkte kann jedoch recht kostspielig sein. Daher plädierte er für öffentlich-private Partnerschaften in den Vereinigten Staaten und entsprechende staatliche Mittel mit Rahmen des kommenden Agrargesetzes.

Das aktuelle Agrargesetz ist aus dem Jahr 2018 und wird normalerweise alle fünf Jahre überarbeitet. Präsident Joe Biden hat es bis zum 30. September verlängert. Die Gesetzgeber sind gerade dabei, die Neufassung auszuarbeiten.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „‘The Threat Is Very Real to Us Every Single Day’: Gov. Noem on Danger China Poses to American Agriculture“. (deutsche Bearbeitung nh)



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