Brasilien: Rousseff-Gegner Cunha wegen Fluchtgefahr verhaftet

Der konservative brasilianische Abgeordnete Eduardo Cunha, der als einer der Strippenzieher im Amtsenthebungsverfahren gegen die gestürzte Präsidentin Dilma Rousseff gilt, ist verhaftet worden. Ihm werden Bestechlichkeit und Geldwäsche vorgeworfen. Er soll Schmiergelder in Millionenhöhe auf geheimen Bankkonten in der Schweiz geparkt haben.
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Fahne von BrasilienFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times19. Oktober 2016

Der konservative brasilianische Abgeordnete Eduardo Cunha, der als einer der Strippenzieher im Amtsenthebungsverfahren gegen die gestürzte Präsidentin Dilma Rousseff gilt, ist verhaftet worden. Cunha sei in der Hauptstadt Brasília festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.

Die Verhaftung sei vom zuständigen Richter Sergio Moro angeordnet worden, weil bei Cunha die Gefahr einer „Störung der öffentlichen Ordnung“ sowie Fluchtgefahr bestehe, wie das Justizministerium des Bundesstaates Parana mitteilte. Dem Politiker der rechtslibralen Partei der demokratischen Bewegung (PMDB) werden Bestechlichkeit und Geldwäsche vorgeworfen. Er soll Schmiergelder in Millionenhöhe auf geheimen Bankkonten in der Schweiz geparkt haben.

Der 58-Jährige weist die Anschuldigungen zurück. Er war im Juli bereits als Parlamentspräsident zurückgetreten, bevor ihm im September das Abgeordnetenmandat entzogen wurde.

Er gehört zu den zahlreichen Politikern und Geschäftsleuten, die in die Korruptionsaffäre rund um den brasilianischen Ölkonzern Petrobras verwickelt sind.

Der brasilianische Senat hatte Ende August für die Amtsenthebung von Präsidentin Rousseff gestimmt.

Cunha zählte zu den treibenden Kräften hinter der Entmachtung der linksgerichteten Staatschefin, die von Cunhas Parteifreund Michel Temer ersetzt wurde. Rousseff war vorgeworfen worden, Haushaltszahlen geschönt zu haben. Sie selbst weist die Vorwürfe zurück und betrachtet die Entmachtung als „Putsch“ von konservativer Seite. (AFP)



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