Russischer Botschafter kritisiert Auftrittsverbot beim ESC – Kiew verteidigt Einreisesperre für russische Journalisten

"Ich glaube nicht, dass es hierbei wirklich um die politische Krise oder um die Krim geht, eher um reinen Zynismus", sagt der russische Botschafter in Berlin, Wladimir Grinin, mit Blick auf die Einreisesperre der russischen ESC-Interpretin.
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ESC 2017 in Kiew, Ukraine.Foto: SERGEI SUPINSKY/AFP/Getty Images
Epoch Times9. Mai 2017

Zum Auftakt der Entscheidungswoche des Eurovision Song Contests (ESC) in der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat Russland in scharfen Tönen das Auftrittsverbot für seine Sängerin Julia Samoilowa kritisiert: „Ich glaube nicht, dass es hierbei wirklich um die politische Krise oder um die Krim geht, eher um reinen Zynismus“, sagte der russische Botschafter in Berlin, Wladimir Grinin, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag).

Für die im Rollstuhl sitzende Russin endete der Traum einer ESC-Teilnahme, weil ihr ein Auftritt auf der annektierten Krim im Jahr 2015 vorgeworfen wurde. Dies hatte ein Einreiseverbot für die Ukraine zur Folge, welches auch für die Teilnahme am ESC nicht ausgesetzt oder verkürzt wurde.

„Es ist schade, dass so eine tolle Sängerin darunter leiden muss, weil die heutige ukrainische Macht so stark von der Russophobie und von den nationalistischen Komplexen verseucht ist“, bedauerte Grinin. „So ein Benehmen ist absolut unanständig.“ Die Ukraine verwehrte auch zahlreichen russischen Journalisten trotz Akkreditierung zum ESC die Einreise, weil diese in den vergangenen Jahren von der Krim berichtet hatten.

Kiews Bürgermeister verteidigt Einreisesperre für russische Journalisten

Unterdessen hat der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko die Einreisesperre für russische Journalisten beim Eurovision Songcontest (ESC) verteidigt.

„Das ukrainische Gesetz gilt für alle, egal ob Sportler, Künstler oder Journalisten“, sagte er der „Bild“ (Dienstag). „Wer illegal über Russland auf die Krim reist, muss deshalb die Einreisesperre für die Ukraine akzeptieren. Das hat nichts mit Zensur zu tun! Beim ESC gibt es alleine 40 akkreditierte russische Journalisten und hunderte Fans, die in Kiew dabei sein werden.“ (dts/dpa)



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