Russland: „Luna-25“ bei Aufprall auf Mondoberfläche zerstört

Russlands erste Mondmission seit fast 50 Jahren ist gescheitert. Mit der Mission wollte Moskau auch einen Außenposten der Menschheit auf dem Erdtrabanten vorbereiten.
Die Trägerrakete vom Typ Sojus-2.1b mit der Raumsonde «Luna-25» an Bord steht am Startplatz auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny. Russlands erste Mondmission seit fast 50 Jahren ist gescheitert.
Die Trägerrakete vom Typ Sojus-2.1b mit der Raumsonde „Luna-25“ an Bord steht am Startplatz auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny. Russlands erste Mondmission seit fast 50 Jahren ist gescheitert.Foto: Uncredited/Roscosmos State Space Corporation/AP/dpa
Epoch Times20. August 2023

Die russische Raumsonde Luna-25 ist nach Angaben der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos auf dem Mond abgestürzt. Die Kommunikation mit der Raumsonde sei am Samstag gegen 14:57 Uhr (Ortszeit, 13:57 MESZ) abgebrochen, teilte Roskosmos am Sonntag mit. Den ersten Erkenntnissen zufolge habe es eine „Kollision mit der Mondoberfläche“ gegeben.

Eine „interministerielle Kommission“ werde sich mit den Ursachen des Vorfalls beschäftigen, der zum „Verlust“ der Raumsonde geführt habe, erklärte Roskosmos weiter.

Verlust der Sonde

„Am 19. und 20. August ergriffene Maßnahmen, um das Raumschiff zu orten und mit ihm Kontakt aufzunehmen, waren erfolglos“, fuhr Roskosmos fort. Eine „interministerielle Kommission“ werde sich mit den Ursachen des Vorfalls beschäftigen, der zum „Verlust“ der Raumsonde geführt habe, erklärte die Raumfahrtbehörde weiter.

Weitere Angaben dazu, welche technischen Probleme aufgetreten sein könnten, machte Roskosmos nicht. Die erste Raumsonde seit 1979 hatte eigentlich an diesem Montag auf dem Südpol des Mondes landen solle.

Die Raumfahrtnation wollte damit zeigen, dass sie neben dem Krieg gegen die Ukraine und den vom Westen erlassenen Sanktionen trotzdem zu wissenschaftlichen Höchstleistungen in der Lage ist. Russische Politiker hatten nach dem erfolgreichen Start der Sonde am 11. August noch betont, dass sich das Land nicht unterkriegen lasse.

Am Samstag hatte Roskosmos zunächst einen unerwarteten Zwischenfall gemeldet. In Vorbereitung auf das baldige Aufsetzen auf der Mondoberfläche sollte die Sonde am Samstag um 14.10 Uhr Moskauer Zeit (13.10 Uhr MESZ) in eine neue Umlaufbahn des Erdtrabanten eintreten. „Während der Operation kam es an Bord der automatischen Station zu einer außerplanmäßigen Situation, die es nicht erlaubte, das Manöver unter den vorgegebenen Parametern auszuführen“, hieß es.

Ziel: eine eigene Raumstation bis 2040

„Luna-25“ war Teil des russischen Mondprogramms, das die Errichtung einer eigenen Raumstation auf dem Himmelskörper bis 2040 vorsieht. Die Sonde startete vor mehr als einer Woche ins All und trat am vergangenen Mittwoch in die Umlaufbahn des Mondes ein.

Seitdem suchte der 1800 Kilogramm schwere Flugkörper russischen Angaben zufolge nach einem geeigneten Landeplatz. Am Donnerstag präsentierte Roskosmos ein Foto der Mondoberfläche, das die Sonde aufgenommen habe.

Es war die erste Mondmission seit der sowjetischen Raumsonde „Luna-24“ im Jahr 1976. Eigentlich hätte „Luna“ schon lange unterwegs sein sollen. Der erste geplante Starttermin einer Mondsonde war 2012.

Roskosmos-Chef Juri Borissow hatte das Vorhaben von vornherein als „riskant“ bezeichnet. Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sagte er im Juni, dass die Wahrscheinlichkeit des Gelingens des Projektes bei „rund 70 Prozent“ liege.

Im vergangenen Jahr dann wurde für Mai erneut ein Start anvisiert, der sich dann aber wegen technischer Probleme wieder verzögerte. Ursprünglich arbeitete Roskosmos mit der europäischen Raumfahrtagentur Esa an dem Mondprogramm. Nach Russlands Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 beendete die Esa jedoch die Zusammenarbeit mit Moskau. (dpa/red)



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