Schiitische Milizen und kurdische Kämpfer erobern mehrere Dörfer vom IS zurück

Beim Vormarsch auf die irakische Stadt Mossul sind am Sonntag mehrere Dörfer aus der Gewalt der Miliz Islamischer Staat (IS) befreit worden. Die Volksmobilisierungseinheiten erklärten, sie hätten vier Dörfer im Südwesten von Mossul zurückerobert.
Titelbild
Gesichter des Krieges: In Bartila, östlich von Mossul, blickt ein Soldat der irakischen Armee aus einem gepanzerten Fahrzeug.Foto: Amel Pain/dpa
Epoch Times30. Oktober 2016

Beim Vormarsch auf die irakische Stadt Mossul sind am Sonntag mehrere Dörfer aus der Gewalt der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) befreit worden. Die sogenannten Volksmobilisierungseinheiten (Haschd al-Schaabi) erklärten, sie hätten mindestens vier Dörfer im Südwesten von Mossul vom IS zurückerobert. Kurdische Kämpfer befreiten nach eigenen Angaben sechs Dörfer im Norden und Osten Mossuls.

Eines der von den Volksmobilisierungseinheiten befreiten Dörfer, Al-Imraini, liegt 45 Kilometer von Tal-Afar entfernt. Die schiitischen Einheiten hatten sich bislang kaum an der Offensive zur Befreiung Mossuls beteiligt, am Samstag jedoch angekündigt, die Stadt Tal Afar westlich von Mossul befreien und die Versorgungswege des IS zwischen Mossul und der syrischen IS-Hochburg Raka kappen zu wollen.

Tal Afar war eine von Turkmenen bevölkerte und mehrheitlich schiitische Stadt, bevor sie 2014 von der sunnitischen IS-Miliz überrannt wurde. Die Volksmobilisierungseinheiten werden von schiitischen Milizen dominiert, die vom Iran unterstützt werden. Sie wollen sich nach eigenen Angaben nicht am Einmarsch in Mossul beteiligen.

Gegen die Einbeziehung der Volksmobilisierungseinheiten in den Kampf gegen den IS gibt es Einwände von Seiten der irakischen Kurden, der irakischen Sunniten und der Türkei. Auch die Beziehungen zwischen der von den USA geführten Anti-IS-Koalition und den Schiiten sind gespannt. Den schiitischen Milizen wurden wiederholt Menschenrechtsverletzungen während des Kampfs gegen den IS vorgeworfen. Trotzdem können sie eine breite Unterstützung in der irakischen Bevölkerung mobilisieren, um gegen die Dschihadisten vorzugehen.

Die Offensive zur Rückeroberung von Mossul hatte am 17. Oktober begonnen. Im mehr als eine Million Einwohner zählenden Mossul werden bis zu 5000 IS-Kämpfer vermutet. Sie kontrollieren bislang einen Korridor westlich von Mossul, der die Stadt mit dem syrischen Teil des von ihnen 2014 ausgerufenen Kalifats verbindet.  (afp)



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