Schlammschlacht in der Wüste: Heftiger Regen sorgt für Chaos bei Burning-Man-Festival in Nevada

Heftige Regenfälle haben Chaos beim „Burning Man“-Festival in der Wüste des US-Bundesstaats Nevada ausgelöst. Das Gelände wurde in eine Schlammlandschaft verwandelt. Ein Mensch starb unter zunächst ungeklärten Umständen während der Regengüsse.
Satellitenfoto vom Burning Man Festival am 28. August.
Satellitenfoto vom Burning Man Festival am 28. August.Foto: Uncredited/©2023 Maxar Technologies/AP/dpa
Epoch Times3. September 2023

Nach heftigen Regenfällen beim Burning-Man-Festival in der Wüste des US-Bundesstaats Nevada haben mehr als 70.000 Menschen auf dem Gelände festgesessen. Die Polizei teilte am Wochenende außerdem mit, sie untersuche einen Todesfall bei dem Festival. Wegen der chaotischen Zustände wurden die Zugangstore zu der Veranstaltung geschlossen. Die Behörden wiesen die Besucher an, vor Ort Unterschlupf zu suchen. Dennoch versuchten einige, das Festivalgelände zu Fuß zu verlassen.

Die Polizei von Nevada erklärte am Samstag (Ortszeit), der Todesfall habe sich während der heftigen Regenfälle ereignet. Details zu den Todesumständen nannte sie nicht. Nach den Regenfällen säßen immer noch „etwas mehr als 70.000 Personen“ auf dem Festivalgelände fest, sagte der zuständige Sheriff Nathan Carmichael dem Sender CNN.

Playa war unpassierbar

Durch die Regengüsse wurde das Festivalgelände in eine Schlammlandschaft verwandelt. Die „Playa“, die riesige Freifläche, in deren Mitte die namensgebende Festival-Statue steht, war unpassierbar. Die Organisatoren riefen die Besucher auf, „Essen, Wasser und Treibstoff zu sparen“ und an einem „warmen, sicheren Ort“ Schutz zu suchen. Es wurde mit weiteren Regenfällen gerechnet.

Die Aufbauten des Festivals seien eingestürzt und weil es so schlammig sei, laufe sie barfuß, sagte Festivalbesucherin Christine Lee in einem am Samstag verbreiteten Tiktok-Video. „Man kann hier nicht wirklich fahren oder gehen.“ Obwohl das Festival offiziell am Montag ende, könne sie „sicherlich nicht vor Dienstag oder Mittwoch abreisen“.

Durch das Schließen der Tore sollte verhindert werden, dass weitere Besucher zu dem Festival strömten. „Reist nicht nach Black Rock City!“, schrieben die Veranstalter im Onlinedienst X, vormals Twitter, über den Festivalort. Der Zugang bleibe bis zum Ende der Veranstaltung geschlossen, „und Ihr werdet zurückgeschickt“.

Nach Angaben der Organisatoren waren nur Fahrzeuge mit Allradantrieb und Geländereifen in der Lage, durch das verschlammte Gelände zu fahren. Alle anderen Wagen würden „steckenbleiben“, warnten sie.

Die Behörden riefen die Festivalbesucher auf, vor Ort zu bleiben, bis der Boden wieder „ausreichend fest und sicher“ sei. Einige, darunter offenbar der US-Komiker Chris Rock, versuchten dennoch, zu Fuß die nächste Straße in acht Kilometern Entfernung zu erreichen. „Wir sind mit Chris Rock acht Kilometer durch den Schlamm gelaufen und ein Fan hat uns abgeholt“, schilderte der Musiker DJ Diplo im Onlinedienst X. In einem Video in Onlinenetzwerken war Rock nach der Wanderung mit anderen auf der Ladefläche eines Pickup-Trucks zu sehen.

Festival mit Absage des Markenzeichens

Das Burning-Man-Festival findet jährlich statt und hatte dieses Jahr am 27. August begonnen. Markenzeichen der Veranstaltung ist das Verbrennen der etwa zwölf Meter großen Statue zum Abschluss. Das Feuer sowie die übrigen Vorführungen wurden nach den Regenfällen abgesagt. Voriges Jahr hatten die Festivalbesucher mit einer Hitzewelle und heftigem Wind zu kämpfen gehabt.

Gestartet wurde „Burning Man“ 1986 an einem Strand von San Francisco. In der Black-Rock-Wüste in Nordwesten Nevadas findet das Festival seit den 1990er Jahren statt.

Das Festival sieht sich selbst als unbestimmbare Veranstaltung zwischen einer Feier von Gegenkultur und spirituellem Rückzugsort. Nach seinen kleinen und improvisierten Anfängen ist „Burning Man“ über die Jahre zu einer durchorganisierten Massenveranstaltung geworden. Das jährliche Budget beträgt fast 45 Millionen Dollar (rund 42 Millionen Euro). Im vergangenen Jahr nahmen 75.000 Menschen teil. (afp)



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