Feuerpause in Berg-Karabach vereinbart

Ab 11 Uhr soll in der Kaukasusregion eine Waffenruhe gelten, die von der russischen Friedensmission vermittelt wurde.
Ein armenischer Soldat in der Nähe von Charektar in der separatistischen Region Berg-Karabach.
Ein armenischer Soldat in der Nähe von Charektar in der separatistischen Region Berg-Karabach.Foto: Sergei Grits/AP/dpa
Epoch Times20. September 2023

Die armenischen Separatisten in Berg-Karabach haben eine ab Mittwoch um 11.00 Uhr geltende Waffenruhe für die umstrittene Kaukasusregion verkündet. Es handele sich dabei um eine von der russischen Friedensmission vermittelte Feuerpause, erklärten die Behörden der Region in den Onlinenetzwerken. Zudem erklärten sie, Verhandlungen mit Baku über die Integration der mehrheitlich von Armeniern bewohnten Region in das verfeindete Nachbarland Aserbaidschan akzeptiert zu haben, diese Gespräche sollen demnach am Donnerstag beginnen.

Wie die Behörden von Berg-Karabach in Stepanakert erklärten, gibt es nun eine Einigung über die komplette Entwaffnung der Separatisten im Rahmen der Feuerpause. Armenische Kräfte müssten sich aus der Region zurückziehen. Die aserbaidschanischen Behörden bestätigten die Einigung auf eine Waffenruhe sowie die Verhandlungen am Donnerstag.

Nach monatelanger Eskalation im Konflikt um Berg-Karabach hatte Aserbaidschan am Dienstag einen groß angelegten Militäreinsatz in der Kaukasusregion gestartet. Die Regionalhauptstadt Stepanakert sowie weitere Städte standen nach Angaben der Vertretung Berg-Karabachs in Armenien unter „intensivem Beschuss“. Armenien meldete am Mittwoch 32 Todesopfer und mehr als 200 Verletzte seit Beginn der Offensive.

Russland evakuiert Tausende aus Konfliktgebieten

Der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew hatte in einem Telefonat mit US-Außenminister Antony Blinken erklärt, die „Anti-Terror-Einsätze“ seines Landes in Berg-Karabach würden beendet, wenn die armenischen Separatisten „ihre Waffen niederlegen“, wie die aserbaidschanische Präsidentschaft am Mittwoch mitteilte.

Das russische Verteidigungsministerium gab derweil am Mittwoch bekannt, die russischen Friedenstruppen hätten mehr als 2.000 Zivilisten aus den „gefährlichsten Gebieten“ evakuiert. Darunter seien mehr als 1.000 Kinder. Soldaten aus Russland sind seit 2020 in der Region eingesetzt, um ein im Jahr 2020 geschlossenes Waffenstillstandsabkommen zu überwachen.

Aserbaidschan und Armenien streiten seit dem Zerfall der Sowjetunion um Berg-Karabach und lieferten sich bereits zwei Kriege um das Gebiet. Berg-Karabach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan, in dem Gebiet leben aber überwiegend Armenier. Nach sechswöchigen Kämpfen im Jahr 2020 mit mehr als 6.500 Toten hatte Russland ein Waffenstillstandsabkommen vermittelt, das Armenien zur Aufgabe großer Gebiete zwang. (afp/dl)



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