Spaß-Therapie für Hamilton: Keine Zweifel an Rückhalt

Montreal (dpa) - Frustbewältigung geht bei Lewis Hamilton wohl am besten mit heißen Autos und lauter Musik. Und so tobte sich der Formel-1-Weltmeister vor dem Großen Preis von Kanada erst bei der zweifelhaften Rallye „Gumball 3000“ im Luxus…
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Weltmeister Lewis Hamilton hat weiterhin seinen Spaß.Foto:  Srdjan Suki/dpa
Epoch Times4. Juni 2015
Frustbewältigung geht bei Lewis Hamilton wohl am besten mit heißen Autos und lauter Musik. Und so tobte sich der Formel-1-Weltmeister vor dem Großen Preis von Kanada erst bei der zweifelhaften Rallye „Gumball 3000“ im Luxus-Flitzer und dann im Tonstudio aus.

Alles, um den Ärger über den unnötigen Rückschlag im Titelrennen wegen der Strategiepanne seines Mercedes-Teams in Monaco hinter sich zu lassen. „Wir lernen daraus und blicken gemeinsam nach vorne, wie wir das immer machen“, sagte Hamilton nach der dröhnenden Spaß-Therapie.

Das Glück allerdings hat der Brite derzeit anscheinend nicht auf seiner Seite. Beim Gaststart auf der letzten „Gumball“-Etappe von Los Angeles nach Las Vegas sei dem 30-Jährigen ausgerechnet im „Death Valley“ das Benzin ausgegangen, berichteten englische Medien. Fotos zeigen Hamilton beim Nachtanken seines knallblauen Sportwagens.

Schwerwiegender indes waren die Folgen seines außerplanmäßigen Stopps in Monte Carlo einige Tage zuvor. Weil ihn der zusätzliche Reifenwechsel um den sicher geglaubten Sieg im Fürstentum brachte, schrumpfte Hamiltons Führung in der WM-Gesamtwertung auf zehn Punkte auf Teamkollege Nico Rosberg zusammen. Intern krachte es nach dem Taktikpatzer heftig. „Monaco war für uns alle schwer zu verkraften“, bekannte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.

Vor dem siebten Saisonrennen in Montreal muss der Branchenführer plötzlich eine Debatte über Vertrauen und Kompetenz am Kommandostand moderieren. „Dieses Erlebnis wird uns in den kommenden Rennen als Team besser und stärker machen“, behauptete der Österreicher Wolff. Auch Hamilton will keine öffentlichen Zweifel an der Stall-Harmonie aufkommen lassen. „Ich weiß, dass das Team hinter mir steht“, sagte der Titelverteidiger.

Die Diskussion um Hamiltons Verhältnis zu seinem Arbeitgeber kommt für Mercedes zur Unzeit. Gerade erst hatte der schwäbische Autobauer nach monatelangem Poker einen neuen Dreijahresvertrag mit seinem teuersten Angestellten abgeschlossen. Die Spekulationen um Hamiltons Zukunft waren längst ins Kraut geschossen, bei jeder Fragestunde kam das Thema auf den Tisch. Mit der Unterschrift des zweimaligen Champions sollte Ruhe einkehren – und dann das.

Doch der Hamilton von 2015 ist erwachsen genug, seiner Crew den Fauxpas von Monaco nicht dauerhaft nachzutragen. Früher konnte der emotionale Rennfahrer bei Rückschlägen fast kindlich beleidigt sein, heute hat er sich besser im Griff. „Er ist mental so stark“, sagte Boss Wolff vor dem siebten Saisonrennen auf dem Circuit Gilles Villeneuve am Sonntag (20.00 Uhr MESZ).

Montreal bietet Hamilton beste Voraussetzungen, die beginnende Aufholjagd von Rosberg zu stoppen. „Ich habe einige großartige Erinnerungen“, sagte der WM-Spitzenreiter. 2007 gewann er auf der Ile Notre Dame seinen ersten Grand Prix. Zwei weitere Siege auf dem Hochgeschwindigkeitskurs am Sankt-Lorenz-Strom folgten. Hamilton fühlt sich bereit für Erfolg Nummer vier. „Ich möchte einfach wieder fahren und zurückschlagen.“

(dpa)

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