Streit um Flüchtlinge: Union droht Kiel wegen Abschiebestopps für Afghanen mit Mittelkürzungen

Landesinnenminister Stefan Studt (SPD) hatte am Mittwoch bekräftigt, dass Schleswig-Holstein an den Sammelabschiebungen nach Afghanistan nicht teilnehme. Jetzt droht die Union dem Bundesland mit Mittelkürzungen.
Titelbild
Demonstration gegen Abschiebungen nach Afghanistan. Flughafen Frankfurt/Main am 14. Dezember 2016.Foto: DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images
Epoch Times2. Februar 2017

Wegen der Weigerung Schleswig-Holsteins, abgelehnte Asylbewerber nach Afghanistan zurückzuschicken, droht die Union dem Bundesland mit Mittelkürzungen.

SPD und Grünen fehle es an einer verantwortungsvollen Flüchtlingspolitik, erklärte der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Stephan Mayer (CSU). Die beiden Parteien setzten „auf Kosten der Allgemeinheit“ Anreize für noch mehr Zuwanderung.

„Wo das der Gesetzeslage widerspricht, müssen wir auch eine Kürzung der Bundeshilfen in Erwägung ziehen“, erklärte Mayer am Donnerstag. Im vergangenen Jahr habe es über 3300 freiwillige Rückkehrer nach Afghanistan gegeben. Daher seien auch Rückführungen in die sichereren Gebiete des Landes verantwortbar.

Landesinnenminister Stefan Studt (SPD) hatte am Mittwoch bekräftigt, dass Schleswig-Holstein an den Sammelabschiebungen nach Afghanistan nicht teilnehme. Dazu gebe es in der Landesregierung eine „klare Haltung – und die halten wir auch gegen den Druck, den wir durchaus aus Berlin erfahren“.

Mitte Dezember und in der vergangenen Woche hatte es politisch umstrittene Sammelabschiebungen nach Afghanistan gegeben. Kritikern zufolge ist die Sicherheitslage in dem Land zu instabil, um Menschen dorthin abzuschieben. Derzeit leben nach Angaben des Bundesinnenministeriums rund 11.900 ausreisepflichtige afghanische Staatsangehörige in Deutschland, rund 10.300 von ihnen haben einen Duldungsstatus.  (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion