Syrische Rebellen legen Vorbereitung der geplanten Friedensgespräche auf Eis

Bislang war vorgesehen, dass sich die syrische Regierung und die Rebellen Ende Januar zu Friedensgesprächen in Kasachstans Hauptstadt Astana treffen. Als Vermittler treten dabei Russland und die Türkei auf. Die Rebellen wenden sich von den Friedensbemühungen ab.
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Daraa, Syrien.Foto: MOHAMAD ABAZEED/AFP/Getty Images
Epoch Times3. Januar 2017

Die syrischen Rebellen legen die Vorbereitung der geplanten Friedensgespräche mit der Regierung auf Eis. In einer am Montagabend verbreiteten gemeinsamen Erklärung begründeten mehrere Rebellengruppen den Schritt mit „anhaltenden Verstößen“ der Regierungstruppen gegen die seit vier Tagen geltende Waffenruhe. Deswegen würden „alle Gespräche in Bezug auf die Verhandlungen von Astana eingefroren“.

Bislang war vorgesehen, dass sich Regierung und Rebellen Ende Januar zu Friedensgesprächen in Kasachstans Hauptstadt Astana treffen. Als Vermittler treten dabei Russland und die Türkei auf.

Die Waffenruhe war von diesen beiden Ländern ausgehandelt worden und in der Nacht zum Freitag in Kraft getreten. Trotzdem gab es in einigen Landesteilen weitere Kämpfe, insbesondere in der strategisch wichtigen Region Wadi Barada nahe Damaskus.

Durch das Barada-Tal (Wadi Barada) fließt der Barada-Fluss in die syrische Hauptstadt, er ist eine der wichtigsten Quellen für die Wasserversorgung. Die Regierung wirft den Rebellen vor, der Hauptstadt das Wasser abzudrehen.

Durch die anhaltenden Angriffe in Wadi Barada und der Region Ost-Ghuta würden „die Leben hunderttausender Menschen bedroht“, erklärten die Rebellen. Der Vormarsch der Regierungstruppen und ihrer Verbündeten verstoße gegen die Waffenruhe. Sollten die Attacken nicht gestoppt werden, werde das Abkommen „als null und nichtig“ betrachtet.

Die Erklärung wurde unter anderem von den Islamistengruppen Dschaich al-Islam, Failak al-Rahman, der von Ankara unterstützten Rebellenorganisation Sultan Murad sowie der Gruppe Dschaich al-Issa unterzeichnet.

Die geplanten Friedensgespräche in Astana werden auch vom UN-Sicherheitsrat unterstützt, der sich am Samstag einstimmig hinter die russisch-türkische Friedensinitiative für Syrien gestellt hatte. Anfang Februar sollen auch die Verhandlungen zwischen syrischer Führung und Opposition unter UN-Schirmherrschaft fortgesetzt werden.

Russland und die Türkei unterstützen im Syrien-Konflikt entgegengesetzte Seiten: Während Russland der wichtigste Verbündete von Syriens Staatschef Baschar al-Assad ist und dessen Truppen auch militärisch unterstützt, hilft die Türkei im Nachbarland bewaffneten Assad-Gegnern. Zuletzt hatten sich Russland und die Türkei jedoch angenähert. (afp)



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