TICKER: Fünf Deutsche von Hamas entführt – Evakuierungsflüge geplant

Nach den verheerenden Angriffen von Hamas-Terroristen auf Israel mehren sich Anzeichen für eine bevorstehende Bodenoffensive Israels im Gazastreifen. Israel ordnete die komplette Abriegelung des nur 40 Kilometer langen und sechs bis zwölf Kilometer breiten Gebietes an, während die Armee 300.000 Reservisten mobilisiert.
Titelbild
Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv, Israel am 9. Oktober 2023. Symbolbild.Foto: Alexi J. Rosenfeld/Getty Images
Von 10. Oktober 2023

Israel kämpft weiterhin gegen die Hamas. Wir tickern hier die wichtigsten Informationen – unsere Kollegen der Epoch Times Israel sind mittendrin. Diese warnen: „Es handelt sich nicht um einen gleichberechtigten oder ausgewogenen Kampf zwischen Ländern, sondern um eine Terrorgruppe, die Hamas, die in Israel eindringt und unbewaffnete Zivilisten tötet und entführt.“ Was am 7. Oktober geschah, kann hier nachgelesen werden, hier die Geschehnisse vom 8. und 9. Oktober.

+++ TICKER 10. Oktober +++

23:00 Uhr – US-Außenminister fliegt nach Israel

Nach den Terrorattacken der Hamas wird US-Außenminister Antony Blinken nach Israel reisen. Blinken werde voraussichtlich am Donnerstag dort eintreffen, kündigte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, in Washington an. Blinken wolle sich mit den israelischen Partnern über die Lage austauschen und erörtern, wie man Israel „im Kampf gegen die Terroristen, die diese schrecklichen Anschläge“ verübt hätten, am besten unterstützen könne.

22:00 Uhr – Fünf Deutsche von Hamas entführt – Evakuierungsflüge geplant

Bei ihrem Großangriff auf Israel haben Hamas-Terroristen auch mindestens fünf Deutsche entführt. Eine Deutsche wurde getötet, wie das ZDF berichtete. Die ebenfalls von dem Sender stammende Information über die fünf entführten Bundesbürger wurden der Deutschen Presse-Agentur aus parlamentarischen Quellen bestätigt. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) versicherte in den ARD-„Tagesthemen“, dass ihr Amt rund um die Uhr an der Befreiung der Entführten arbeite.

Die Lufthansa wird am Donnerstag und Freitag mehrere Sonderflüge zur Evakuierung von Deutschen aus Israel durchführen. Das wurde aus dem Auswärtigen Amt mitgeteilt. Es soll sich um vier Flüge pro Tag handeln. Das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amts hatte zuvor unter Hochdruck mit Fluggesellschaften darüber verhandelt, Flugkapazitäten zu erweitern.

21:00 Uhr – Biden sichert Israel weitere Unterstützung zu

US-Präsident Joe Biden hat Israel nach dem Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas die feste Unterstützung seines Landes zugesichert. Der Angriff gegen Israel sei „ein Akt des puren Bösen“, sagte Biden am Dienstag bei einer Fernsehansprache im Weißen Haus. „Wir stehen an der Seite Israels.“

Biden bestätigte auch, dass sich unter den Geiseln der Hamas US-Staatsbürger befinden. Am Montag hatte der US-Präsident noch gesagt, dies sei „wahrscheinlich“. Die Zahl der getöteten US-Bürger gab Biden nun mit 14 an.

Der US-Präsident kündigte zudem an, wenn nötig weitere Streitkräfte in die Region zu entsenden. Die USA hätten nach Beginn des Hamas-Angriffs am Samstag bereits zur „Abschreckung“ zusätzliche Kräfte in die Region entsandt, darunter einen Flugzeugträger. „Wir sind bereit, wenn nötig zusätzliche Mittel zu bewegen“, sagte Biden.

Seine Botschaft an jedes Land und jede Organisation, die die jetzige Situation gegen Israel ausnutzen wolle, sei eindeutig, fügte der Präsident hinzu: „Tut es nicht. Tut es nicht. Unsere Herzen mögen gebrochen sein, aber unsere Entschlossenheit ist klar.“

Zugleich rief Biden den US-Kongress auf, neue Militärhilfen für Israel und grundsätzlich für die „sehr wichtigen Partner“ der USA zu billigen. Der Kongress ist seit der Absetzung des republikanischen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, vergangene Woche gelähmt. Davon betroffen sind auch von Biden gewünschte neue Ukraine-Hilfen.

18:44 Uhr – Massive Raketenangriffe auf Zentralisrael

In mehreren Großstädten Israels, einschließlich Tel Aviv, Herzliya und Rishon Lezion, sind die Alarme ausgelöst worden. Bewohner berichten der Epoch Times von erneuten massiven Raketenangriffen. „Die Terrorgruppe Hamas schießt auf die am dichtesten besiedelten Städte im Zentrum“, teilte ein Anwohner aus Israel mit. Die israelischen Verteidigungskräfte setzen Luftabwehrsysteme wie Iron Done und David’s Sling ein, um die Raketen schon in der Luft abzufangen, heißt es weiter.

Im Norden Israels wurden ebenfalls Raketenangriffe gemeldet. Laut Angaben der israelischen Armee wurden etwa 15 Abschüsse vom libanesischen Territorium aus identifiziert. Die israelischen Luftabwehrkräfte hätten vier der Raketen abgewehrt, während zehn Raketen in offene Gebiete einschlugen.

Als Reaktion darauf hätte die israelische Armee, eigenen Angaben zufolge, zwei Beobachtungsposten der Terrororganisation Hisbollah mit Panzern angegriffen.

18:36 Uhr – Botschafter: Antwort Israels wird die „ganze Nachbarschaft“ abschrecken

Israels Antwort auf den Angriff der radikalislamischen Hamas wird nach den Worten des israelischen Botschafters in Deutschland, Ron Prosor, in der gesamten Region für Abschreckung sorgen. Israel werde zurückschlagen und dafür sorgen, dass die „Terror-Infrastruktur“ der Hamas zerstört wird, „damit das nicht wieder vorkommt“, sagte Prosor am Dienstag in Berlin, nachdem er zu Gast in der Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion war. „Wir wissen, dass die ganze Nachbarschaft zuschaut.“

Die Abschreckung werde so wirkungsvoll sein, dass sie „in Zukunft drei-, vier- oder fünfmal darüber nachdenken, ob sie Israel angreifen oder Krieg gegen Israel führen“, sagte Prosor weiter.

18:17 Uhr: Israel beschießt Übergang von Gazastreifen nach Ägypten

Der einzige nicht von Israel kontrollierte Zugang zum Gazastreifen an der ägyptischen Grenze ist nach Angaben eines Fotografen der Nachrichtenagentur AFP und von Aktivisten am Dienstag zum dritten Mal innerhalb von 24 Stunden von der  israelischen Luftwaffe angegriffen worden. Vier Raketen seien bei diesem dritten Angriff von Israel auf die palästinensische Seite des Grenzübergangs Rafah abgefeuert worden, erklärte die örtliche ägyptische Menschenrechtsorganisation Sinai for Human Rights.

Das israelische Militär erklärte auf Anfrage von AFP, einen Angriff auf den Grenzübergang „zu diesem Zeitpunkt weder bestätigen noch dementieren“ zu können.

17:34 Uhr – Internationale Bürger: Tote und Vermisste

Die freiwilligen Helfer der israelischen Organisation Hasbara haben heute die folgenden Todes- und Vermisstenzahlen internationaler Bürger im Zuge der jüngsten Angriffe der Hamas veröffentlicht:

:us: USA – 11 Tote, mehrere Vermisste
:flagge-ca: Kanada – ein Toter, 2 Vermisste
:gb: Großbritannien – mehr als 10 Tote oder Vermisste
:flagge-ar: Argentinien – 7 Tote
:fr: Frankreich – 4 Tote, 13 Vermisste, einschließlich ein 12-jähriger Junge
:flagge-th: Thailand – 12 Tote, 11 Vermisste
:flagge-np: Nepal – 10 Tote
:de: Deutschland – ein Toter, mehrere Vermisste
:ru: Russland – ein Toter
:flagge-kh: Kambodscha- ein Toter
:cn: China – Anzahl nicht bestätigt
:flagge-br: Brasilien – 3 Verletzte
:flagge-ua: Ukraine – 2 Tote
:flagge-mx: Mexiko – 2 Entführte
:flagge-ie: Irland – ein Verletzter

17:04 Uhr – 20 Millionen Dollar Hilfe für Palästinenser

Der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Sheikh Mohammed bin Zayed Al Nahyan, hat angeordnet, finanzielle Hilfe im Wert von 20 Millionen Dollar für das palästinensische Volk bereitzustellen, wie die offizielle Nachrichtenagentur der VAE berichtete. Die Unterstützung, die über die UNRWA-Agentur geleitet wird, erfolgt „als Teil der Politik der VAE.

16:33 Uhr – Von Hamas verschleppte Deutsche Shani Louk laut Mutter schwer verletzt in Gaza

Die von der Hamas aus Israel verschleppte 22-jährige Deutsche Shani Louk lebt und liegt Medienberichten zufolge mit schweren Kopfverletzungen in einem Krankenhaus in Gaza. Das berichtete die „Tagesschau“ am Dienstag unter Berufung auf ihre Mutter. „Wir haben jetzt weitere Informationen, dass Shani am Leben ist“, sagte Ricarda Louk in einer Videobotschaft, die  „Tagesschau“ und „Bild“ am Dienstag veröffentlichten. Allerdings sei ihre Tochter schwer verletzt. „Jede Minute ist kritisch“, sagte die Mutter. Shani Louk wird seit Samstag vermisst.

15:16 Uhr Israelische Armee: Finanzchef der Hamas bei Luftangriff getötet

Nach Angaben der israelischen Armee wurde der Finanzchef der Hamas, Jawad Abu Shamala, bei einem Luftangriff der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) getötet. Die Angabe konnte zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Abu Shamala war in seiner Funktion maßgeblich für die finanzielle Verwaltung der Terrororganisation zuständig und hatte in der Vergangenheit unterschiedliche Positionen innerhalb der Hamas inne.

14:47 Uhr – Österreich und Spanien holen Landsleute aus Israel raus

Österreich und Spanien holen ihre Landsleute in den kommenden Tagen mit Militärmaschinen aus Israel nach Hause. Das Außenministerium in Wien erklärte am Dienstag, von Mittwoch an werde es in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Bundesheer mehrere Evakuierungsflüge aus Israel nach Zypern geben. „Österreicherinnen und Österreicher, die die Flüge nützen wollen, werden gebeten sich bei der Österreichischen Botschaft Tel Aviv zu registrieren“, hieß es weiter.

Auch das spanische Außenministerium in Madrid kündigte die Evakuierung von Landsleuten an. Mindestens eine Militärmaschine werde entsandt, um die in Israel sich aufhaltenden Spanier zurückzuholen, sagte Außenminister José Manuel Albares. Falls nötig, würden noch weitere Flugzeuge entsandt.

13:26 Uhr – EU lädt Israel und Palästinenser zu Krisensitzung ein

Die Europäische Union hat die Außenminister Israels und der Palästinensischen Autonomiebehörde zu einer Krisensitzung zum Krieg im Nahen Osten eingeladen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell schrieb am Dienstag auf „X“, er habe den israelischen Chefdiplomaten Eli Cohen und den palästinensischen Ressortchef Rijad al-Maliki zu den Beratungen dazugebeten. Aus Borrells Umfeld hieß es, beide hätten die Einladung angenommen.

13:19 Uhr – Analyst: Die israelische Armee bereitet sich auf einen Einmarsch in Gaza vor

300.000 Reservisten sind mobilisiert, Panzer werden in Stellung gebracht. Nach dem Großangriff der Hamas deutet vieles auf eine bevorstehende Bodenoffensive der israelischen Armee im Gazastreifen hin. Doch der Häuserkampf gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation in dem extrem dicht besiedelten Gebiet berge unkalkulierbare Risiken, urteilen Beobachter. Die Chance, die nach Gaza verschleppten israelischen Geiseln zu befreien, scheint gering.

Derzeit bombardiert die israelische Armee den von der Hamas kontrollierten Gazastreifen. „Parallel bereitet sie sich auf einen Einmarsch in Gaza vor“, sagt Alexander Grinberg vom Jerusalemer Thinktank JISS. „Und jeder weiß, dass er lang, schwierig und verlustreich sein wird.“

12:50 Uhr – Israel verteilt Waffen und Kampfausrüstung an Bevölkerung

Israels Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir teilte auf der Social-Media-Plattform „X“ mit: „Ich habe das Ministerium für nationale Sicherheit angewiesen, mehr als 10.000 Schusswaffen zu kaufen! In der ersten Phase wurden bereits 4.000 Sturmgewehre von einer israelischen Fabrik erworben.“ Diese sollen ab sofort an „freiwillige Grenzschützer“ ausgehändigt werden. Auch Kampfausrüstung, einschließlich Helme und Körperschutz, wird verteilt. Für die „zivile Kampfmobilisierung und Rüstung“ wurde formell ein Beauftragter ernannt.

12:28 Uhr – Generalbundesanwalt leitet Ermittlungen gegen Hamas ein

Der Generalbundesanwalt hat ein Ermittlungsverfahren gegen noch unbekannte Mitglieder der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas eingeleitet. Die Ermittlungen stünden im Zusammenhang mit der möglichen Entführung und Tötung von deutschen Staatsbürgern in Israel, sagte eine Sprecherin am Dienstag in Karlsruhe. Es gehe um den Verdacht der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung.

12:26 Uhr – Deutsche Mittelständler wollen trotz Terrors in Israel bleiben

Deutsche Mittelständler wollen trotz des Überfalls der islamistischen Hamas auf Israel in dem Land bleiben. Diese Einschätzung vertritt der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) in einem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorlag.

„Ich habe keinerlei Anzeichen dafür, dass sich die mittelständischen Unternehmen, die sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten in der Tech- und Innovationshochburg Israel angesiedelt haben, ihre Präsenz infrage stellen“, sagte Andrea Frahm, BVMW-Repräsentantin in Tel Aviv.

11:48 Uhr – UNO: Gaza-Abriegelung verstößt gegen Völkerrecht

Die Vereinten Nationen kritisieren Israels Beschluss, alle Lieferungen von Nahrungsmitteln, Wasser, Strom oder Benzin in den Gazastreifen einzustellen. Es sei unter dem humanitären Völkerrecht verboten, Menschen das vorzuenthalten, was sie zum Überleben brauchen, teilte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, am Dienstag in Genf mit.

Derweil forderte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen humanitären Korridor zur Versorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Die WHO habe vor der jüngsten Eskalation Materiallager im Gazastreifen unterhalten, aber alles sei inzwischen aufgebraucht. Die Krankenhäuser könnten die hohe Zahl der Verwundeten ohne weitere Unterstützung nicht bewältigen.

11:05 Uhr – IDF meldet Strategiewechsel

Ein Sprecher der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) gab in einer Pressekonferenz bekannt, dass die Armee ihre Strategie geändert habe. Luftangriffe wurden zuletzt in regelmäßigen Abständen von etwa vier Stunden durchgeführt und richteten sich gegen verschiedene Ziele, darunter mutmaßliche Treffpunkte von Terroristen und deren Infrastruktur. Im Laufe dieser Angriffe sollen, nach IDF-Angaben, mehrere hundert Hamas-Terroristen getötet worden sein.

Die Grenze zum Gazastreifen sei zudem wieder gesichert. Der Sprecher sprach von einer „eisernen Mauer“ mit Schutz durch Panzer und Luftwaffe. Jeder Palästinenser, der sich der Sperranlage mit Israel nähere, werde erschossen.

Die Evakuierungen der umliegenden Gemeinden seien außerdem abgeschlossen. Einige Familien hätten sich jedoch dazu entschieden, in ihren Siedlungen zu bleiben.

10:00 Uhr – Einheimische halten zusammen

Inmitten der Terroranschläge in Israel geht es den Einheimischen jetzt vor allem darum, Bedürftige zu unterstützen. Sie verteilen Essen und Getränke, viele helfen bei der Versorgung von Verletzten. Anstelle zur Arbeit zu gehen, nehmen sie Flüchtlinge auf und unterstützen Familien, die nach ihren Angehörigen suchen – und kümmern sich um verwaiste Kinder.

9:01 Uhr – Militär richtet Infrastruktur an der Grenze ein

„Wir konzentrieren uns jetzt auf unsere Offensive im Gazastreifen“, erklärt der israelische Armeesprecher Richard Hecht nach Angaben der dpa. An der Grenze richtete das Militär demnach auch eine „Infrastruktur für künftige Operationen“ ein.

8:04 Uhr – Die israelische Armee hat nach dem Großangriff der Hamas Tote der radikalislamischen Palästinenserorganisation in Israel entdeckt. „Etwa 1.500 Leichen von Hamas-Kämpfern wurden in Israel und rund um den Gazastreifen gefunden“, sagte Armeesprecher Richard Hecht am Dienstag.

7:30 Uhr – Volle Kontrolle über den Grenzzaun zum Gazastreifen

Die israelische Epoch Times teilt zu den Geschehnissen der Nacht mit, dass über 200 Ziele im gesamten Gazastreifen angegriffen wurden. Ein Sprecher der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) erklärte: „Wir haben die volle Kontrolle über den Grenzzaun im Gazastreifen erlangt.“ Dpa zufolge sagte der israelische Armeesprecher Richard Hecht auch: „Seit gestern Abend ist niemand mehr reingekommen.“ Es sei aber immer noch möglich, dass weitere Terroristen eindringen. Es könnten auch noch Angreifer in Israel unterwegs sein. In grenznahen Orten wie Saad und Kisufim habe es noch Schusswechsel gegeben.

Im Norden dürfen Bewohner der folgenden Ortschaften die Schutzgebiete verlassen: Avivim, Adamit, Baram, Jordih, A-Nawakir, Dobb, Dishon, Dafna, Zerait, Hanita, Tulip, Yuval, Yiftah, Yaraon, Metula, Malkiah, Menara, Ma’ayan Baruch, Margaliot, Meshgav Am, Matat, Netua, Ajar, Aramsha, Rosh Hankara, Shomra, Shlomi und Shetula. Oberstleutnant Alim Abdullah, stellvertretender Kommandeur der 300. Brigade, wurde bei einem Zusammenstoß mit Terroristen an der libanesischen Grenze getötet.

Gilad Erdan, Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen, sagte in einem Interview mit CNN: „Wir schätzen, dass die Zahl der Entführten zwischen 100 und 150 liegt […] wir kennen die genaue Zahl nicht.“

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu forderte die Opposition in einer Fernsehansprache auf, sich umgehend und ohne Vorbedingungen an einer Notstandsregierung zu beteiligen. Die Spaltungen unter den Israelis erklärte Netanjahu für beendet.

Quelle: iStock

6:45 Uhr – Aktueller Stand

Deutschland, die USA, Großbritannien, Frankreich und Italien versicherten dem angegriffenen Land gemeinsam ihre Solidarität. Zusammen würden „unsere unerschütterliche und vereinte Unterstützung“ für Israel zum Ausdruck gebracht „und die Hamas und ihre schrecklichen Terrorakte unmissverständlich“ verurteilt, hieß es in einer in der Nacht veröffentlichten Mitteilung der Bundesregierung.

Bundeskanzler Olaf Scholz schrieb auf X (ehemals Twitter): „Unsere 5 Länder werden sicherstellen, dass Israel sich und seine Bürger gegen die abscheulichen Angriffe verteidigen kann.“ Die Hamas drohte unterdessen, für jeden von Israel ausgeführten Angriff eine zivile Geisel hinzurichten, wie ein Sprecher sagte. Sie hatte rund 150 israelische Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Darunter sind auch Bürger mehrerer westlicher Staaten, darunter eine Deutsche.

„Al-Dschasira“: Hamas offen für Verhandlungen

Israels Armee nahm eigenen Angaben zufolge Hunderte Hamas-Mitglieder in Gefangenschaft. Die von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestufte Hamas teilte dem arabischen Sender „Al-Dschasira“ mit, die Gruppe sei offen für Vermittlungen. Schon zuvor hatte die islamistische Organisation einen Gefangenenaustausch sowie die Freilassung von 36 inhaftierten Palästinenserinnen in Israel für die Übergabe von älteren entführten Israelinnen gefordert.

Beim am Wochenende begonnenen Angriff der Hamas-Terroristen wurden mindestens 900 Menschen getötet und 2.600 Menschen verletzt. Unter den Toten befänden sich auch mindestens elf amerikanische Staatsbürger, erklärte US-Präsident Joe Biden auf der Plattform X.

Die Terroristen waren in israelische Orte eingedrungen und erschossen Männer, Frauen und Kinder und verschleppten andere in den Gazastreifen. Bei den massiven israelischen Gegenschlägen wurden im Gazastreifen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mindestens 687 Menschen getötet und mehr als 3.800 verletzt. Unbestätigten Medienberichten zufolge sollen sich die Leichen von rund 1.500 palästinensischen Terroristen auf israelischem Gebiet befinden.

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant sagte: „Es wird keinen Strom, keine Lebensmittel und keinen Treibstoff geben.“ Deutschland, die EU und andere Staaten teilten mit, sie setzten Hilfen für die palästinensische Bevölkerung angesichts des Hamas-Terrors zunächst aus. Die deutschen Programme würden umfassend und mit offenem Ausgang überprüft, sagte eine Sprecherin des Entwicklungsministeriums in Berlin.

Ziele im Gazastreifen unter Beschuss

Israels Armee griff derweil im Gazastreifen weiterhin Ziele militanter Palästinenser an. Die Stellungen seien aus der Luft und von Schiffen aus attackiert worden, teilte die Armee gestern am späten Abend mit. Das Militär habe unter anderem Waffenlager, Tunnel und eine Hamas-Kommandozentrale in einer Moschee bombardiert.

Währenddessen gab es auch im Westjordanland wieder Auseinandersetzungen. Auch an Israels Nordgrenze zum Libanon gab es Gefechte, was die Sorge vor einer Ausweitung des Konflikts verstärkte. Israelische Soldaten hätten mehrere Bewaffnete erschossen, die nach Israel vorgedrungen waren, teilte das israelische Militär mit. Die wie die Hamas mit dem Iran verbündete Schiitenorganisation Hisbollah dementierte eine Beteiligung.

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), forderte eine härtere Gangart gegenüber dem Iran. „Der größte Unterstützer des Terrors der Hamas ist der Iran“, sagte sie dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. Deshalb müsse Deutschland gemeinsam mit den Partnern in der Europäischen Union und den USA die Sanktionen gegen das Land ausweiten. (dpa)

(Mit Material der Agenturen)



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