Todestag eines wissenschaftlichen Zweiflers: Nobelpreisträger Luc Montagnier stand bis zuletzt im Gegenwind

Vom HIV-Entdecker zum mRNA-Warner: „Zweifel sind wissenschaftlich. Es gibt in der Wissenschaft kein Dogma.“
Titelbild
Nobelpreisträger Luc Montagnier auf der Anti-Green-Pass-Demo in Mailand: „Die Rettung der Menschheit und das Ende dieser Notlage wird in den Händen der Ungeimpften liegen.“Foto: www.youtube.com I @AgenziaVista
Von 8. Februar 2023

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Der französische Virologe Luc Montagnier, der als Mitentdecker des menschlichen Immunschwächevirus (HIV) gilt, ist genau heute vor einem Jahr (08.01.2022) im Alter von 89 Jahren verstorben.

Montagnier wurde 2008 mit dem Nobelpreis für seine Arbeit zur Isolierung des Aids-Virus ausgezeichnet. Er war über Wissenschaftskreise hinaus bekannt, nicht nur dadurch, dass er gemeinsam mit seiner Kollegin Francoise Barre-Sinoussi als Entdecker des AIDS-erregenden HI-Virus gilt.

Beide hatten Anfang der 1980er-Jahre am Institut Pasteur in Paris das Immunschwächevirus von schwer kranken Patienten isoliert und damit den Weg zur AIDS-Behandlung geebnet. Trotz seiner bahnbrechenden Leistungen versandete der Tod des renommierten Wissenschaftlers vor nunmehr einem Jahr in den Medien und wurde zur Randnotiz – diese oft sogar versehen mit einem Nachtreten.

Mediale Diffamierung auch post mortem

Der Nobelpreisträger fiel bei einigen Medien wohl in Ungnade wegen seiner kontroversen Haltung, die er deutlich und öffentlich vertrat. Während der letzten zwei Jahre seines Lebens, der ersten zwei Pandemiejahre, äußerte sich Montagnier immer wieder kritisch bezüglich der Corona-Impfung.

In seinem Nachruf unterstellte der „Kurier“ dem Nobelpreisträger sogar, er würde „auch krude Theorien zu Autismus und Corona“ verbreiten. Auch der „br“ legte nach, Montagnier wäre in seinen letzten Lebensjahren mit Äußerungen gegen Impfungen und zur Corona-Pandemie bei vielen Wissenschaftlern auf Ablehnung gestoßen und dass „Montagniers Reputation […] in den vergangenen Jahren […] Schaden“ genommen hätte, „weil er wiederholt Positionen vertrat, die dem wissenschaftlichen Konsens eklatant widersprachen“ und zitierte on top die französische Zeitung „Le Figaro“, die Montagnier sogar einen „langsamen wissenschaftlichen Untergang“ bescheinigt hatte.

Aber worum gehts hier eigentlich? Warum schwangen sich Massenmedien oder Tageszeitungen auf, einen Nobelpreisträger mit unbestrittenen Erfolgen post mortem abzukanzeln?

Deutlich wird das vielleicht beim „Spiegel“, der sich beim Nachruf des Nobelpreisträgers mit nur zwei Absätzen sehr kurzfasste, aber dafür umso deutlicher Haltung zeigte: „In den letzten Jahren machte Montagnier mit in der Wissenschaft umstrittenen Thesen von sich reden, die seinen früheren Ruf schwinden ließen. Während der Coronakrise vermutete er beispielsweise, Forscher hätten das Virus absichtlich geschaffen.“

Montagnier war seiner Zeit weit voraus

Denn bereits im April 2020 wies Montagnier darauf hin, dass das Coronavirus keines natürlichen Ursprungs sein könne. Als Grund dafür führte er an, dass im Virusgenom sowohl Elemente des HI-Virus als auch welche des Malariaparasiten ausgemacht werden können.

Diese Laborthese, deren möglicher wahrer Anteil inzwischen sogar von vielen größeren Medienhäusern nicht mehr wegzureden – oder besser wegzudiffamieren ist –, wurde auf internationaler Ebene nach der Telefonkonferenz einiger der weltweit anerkanntesten Epidemie-„Experten“, darunter Christian Drosten, als Verschwörungstheorie gebrandmarkt.

Im Zentrum des Geschehens Antony Fauci, der noch schnell vor seinem Abtritt Mitte des letzten Jahres eine mediale Kehrtwende machte und im amerikanischen Fernsehen einräumte, man bleibe gegenüber der Laborthese aufgeschlossen.

Montagniers Aussagen und deren möglicher Wahrheitsgehalt erhalten zunehmend und von immer mehr Seiten Bestätigung.

Coronavirus keines natürlichen Ursprungs

In Deutschland war auch der Hamburger Professor Roland Wiesendanger in seiner „Studie zum Ursprung der Coronavirus-Pandemie“ zu der Schlussfolgerung gekommen, höchstwahrscheinlich stamme SARS-CoV-2 aus einem Labor in Wuhan.

Neuerdings moniert sogar die „Welt“ Experimente mit mutierten Erregern und deren unterschätztes Risiko: „Forscher in aller Welt hantieren häufiger mit mutierten Krankheitserregern, als offiziell beantragt wird. Solche ‚Gain of function‘-Experimente sind hochriskant, manche Experten führen sogar die Entstehung von Corona darauf zurück.“

Querdenker mit Nobelpreis-Niveau

Der hoch dotierte Wissenschaftler Luc Montagnier ist nur ein Beispiel dafür, wie gerade in den letzten drei Jahren die dogmatische Ausgrenzung abweichender wissenschaftlicher Meinungen auch vor dem Renommee eines Nobelpreisträgers keinen Halt gemacht hat.

Der Umgang mit ihm ist auch ein Beispiel dafür, dass vieles, was anfangs als Verschwörungstheorie dargestellt wurde, sich nach nunmehr drei Jahren Corona-Krise und den mittlerweile zutage kommenden Informationen als eine durchaus reell erscheinende Möglichkeit entpuppt.

Schon 2017 wandte sich Montagnier wiederholt gegen Impfungen. Zudem vertrat er in der Corona-Zeit die Ansicht, dass die Mutationen des Virus von Impfstoffen erzeugt würden. Er betonte, dass die Corona-Impfung nicht nur Auswirkungen auf die Immunreaktion des Körpers gegen COVID-19 hat, sondern das vollständige Immunsystem des Menschen beeinflusst, auch in dem Sinne, dass die Impfung ursächlich für die Entstehung anderer Krankheiten sein könne.

Klare Worte in der Öffentlichkeit und vor dem Parlament

Einen Monat vor seinem Ableben am 15. Januar 2022 war Montagnier Teil des No-Green-Pass-Protestes und warnte von der Bühne in Mailand aus: „Im Gegensatz zu den anfänglichen Behauptungen schützen diese Impfstoffe überhaupt nicht und kommen langsam ans Licht. Wissenschaftler und Patienten selbst stellen fest, dass der Impfstoff nicht wirkt und anstatt zu schützen andere Infektionen begünstigen kann. In diesen Impfstoffen ist ein giftiges Protein enthalten.“

Das Spike-Protein, das von der im Impfstoff enthaltenen mRNA synthetisiert wird, sei für die Zellen giftig. Schon kurz davor, am 12. Januar, hatte der Nobelpreisträger sich vor dem Luxemburger Parlament warnend geäußert: „Diese Impfstoffe sind Gifte. Sie sind keine echten Impfstoffe. Die mRNA lässt zu, dass ihre Botschaft unkontrolliert im ganzen Körper umgeschrieben wird.“

Was verteufelt, als unwissenschaftlich und als Verschwörungstheorie diffamiert wurde, die Warner zudem wie in diesem Fall sogar post mortem verunglimpft und an ihrer Reputation gesägt wurde, bricht sich jetzt immer mehr medial Bahnen und dringt zunehmend ins Bewusstsein der Bevölkerung:

Momentan noch vorsichtig verpackt in Fragen wie „Erschöpfen zu viele Booster-Impfungen unser Immunsystem?“ und mit vagen Feststellungen: „Häufige Auffrischungen“ könnten sich „möglicherweise negativ auf die Immunreaktion gegen COVID-19 auswirken“ und „zu einer ’Ermüdung [der Immunität] der Bevölkerung’ führen, die bereits mehrere Impfungen erhalten“ habe.

Die Rede ist von VAIDS (Vaccine-Acquired Immunodeficiency Syndrome). Im renommierten Wissenschaftsmagazin „Nature“ veröffentlichten dazu 26 internationale Wissenschaftler einen Fachartikel, der Inhalt und Ausmaß der genetischen Umprogrammierung des Immunsystems infolge der Impfung behandelte, durch die das Immunsystem irreparabel zerstört werde.

Montagnier war Gegenwind gewohnt

Für den Wissenschaftler war Gegenwind nichts Neues, dieser wehte dem Forschergeist sein Leben lang um die Ohren. Als Montagnier 1983 erste Resultate aus seinen Forschungen zu HIV und AIDS präsentierte – gerade mal zwei Jahre, nachdem Ärzte in New York und Kalifornien eine Häufung von Todesfällen unter jungen homosexuellen Männern beobachtet hatten –, rief seine Entdeckung in der wissenschaftlichen Welt am Anfang große Skepsis hervor.

„Ein Jahr lang wussten wir, dass wir das richtige Virus haben“, sagte Montagnier im Rückblick auf diese Zeit. „Aber niemand glaubte uns und unsere Veröffentlichungen wurden abgelehnt.“

Nobelpreis 25 Jahre später

Dem US-amerikanischen Retroviren-Spezialisten, Robert Gallo, gelang es ein halbes Jahr nach Montagnier ebenso, das HI-Virus zu entschlüsseln. Dieses stellte sich zwar als dasselbe Virus heraus, das Montagnier und seine Kollegen bereits im Jahr zuvor entdeckt hatten, aber Gallos Antrag auf ein Patent für einen HIV-Bluttest erhielt früher die Genehmigung als der Montagniers.

Es folgte ein jahrelanger Rechtsstreit – immerhin ging es für Forscher und Pharma auch um massive finanzielle Interessen –, der erst 1987 mit einem Vergleich beigelegt wurde und der sogar diplomatische Verstrickungen mit sich brachte, in die auch US-Präsident Ronald Reagan und Frankreichs Premier Jacques Chirac involviert waren.

Schließlich erhielten Montagnier und seine Kollegin Françoise Barré-Sinoussi im Jahr 2008, also 25 Jahre nach der Entdeckung, den Medizin-Nobelpreis. Gallo ging leer aus.

Luc Montagnier bekam also am Ende für die Ergebnisse seiner Forschungen die höchste Auszeichnung in seiner Disziplin. Der Weg dahin dauerte über zwei Jahrzehnte – über die Ablehnung seiner Forschungen bis zur offiziellen Anerkennung und dann höchsten Würdigung seiner Arbeit.

Bereits 1995 prägte Luc Montagnier ein Zitat, das sich gegen den oftmals genannten „wissenschaftlichen Konsens“ richtet und nach wie vor aktuell scheint:

„Zweifel sind wissenschaftlich. Es gibt in der Wissenschaft kein Dogma.”



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