Trump behält sich Anerkennung des Wahlergebnisses vor: „Ich lasse euch zappeln, ok?“

Beim letzten TV-Duell der US-Präsidentschaftskandidaten sorgte Donald Trump mit der Aussage für Wirbel, dass er "sehen werde", ob er das Wahlergebnis anerkennen wird. Er hatte in den letzten Tagen verschärfte Manipulations-Vorwürfe erhoben.
Titelbild
Trump beim heutigen TV-Duell in Las Vegas.Foto: Win McNamee/Getty Images
Epoch Times20. Oktober 2016

Beim letzten TV-Duell der US-Präsidentschaftskandidaten hat sich der Republikaner Donald Trump geweigert, die Anerkennung des Wahlergebnisses im Fall seiner Niederlage schon jetzt zuzusagen. Trump hatte in den vergangenen Tagen seine Vorwürfe zum Thema Wahlmanipulation forciert. Beim TV-Duell sagte er:  Allein dass Hillary Clinton nach all dem, was sie sich geleistet habe, nominiert werden konnte, sei ein Fall von Manipulation. Auf die Frage des Moderators Chris Wallace, ob er sich zu dem Prinzip bekenne, dass der Verlierer der Wahl stets den Sieg seines Gegners anerkenne, sagte Trump am Mittwochabend (Ortszeit), er werde dies „zum gegebenen Zeitpunkt“ mitteilen.

„Ich lasse euch zappeln, ok?“, sagte Trump. Die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Hillary Clinton, nannte diese Äußerung „entsetzlich“. Trump „verunglimpft unsere Demokratie und macht sie schlecht“. Sie sei „schockiert“, dass ein Präsidentschaftskandidat einer der großen Parteien eine derartige Position vertrete.

Clinton zitierte ihren einstigen innerparteilichen Rivalen Bernie Sanders, der Trump als die „gefährlichste Person“ bezeichnet habe, die in der jüngeren US-Geschichte für die Präsidentschaft kandidiert habe. „Ich denke, er hat Recht“, sagte die frühere Außenministerin und Senatorin.

Trump vermute immer Manipulation, sobald eine Sache nicht nach seinen Wünschen laufe, dass sei eben seine Masche, so Clinton. Als seine TV-Show nicht den Emmy bekam, habe er auch Manipulationsvorwürfe erhoben. Dies sei lächerlich und zugleich besorgniserregend. Amerika gebe es jetzt seit 240 Jahren und dank freier und fairer Wahlen. Die Ergebnisse habe man immer aktzeptiert, auch wenn sie manchmal unliebsam gewesen seien.

Trump hatte in den Tagen vor dem dritten und letzten Fernsehduell seine Vorwürfe verschärft, dass eine massive Fälschung von Wahlergebnissen zu befürchten sei. Er bezeichnete sich auch als Opfer einer von seiner Kontrahentin dirigierten Medienkampagne. Auch erklärte Trump, dass Leute, die bei seinen Wahlkampf-Auftritten gewalttätig wurden,  offenbar angeheuert waren und dafür bezahlt wurden. „Dabei hätten Menschen sterben können“, sagt er über einen Krawall in Chicago.

Reaktionen auf sein Statement

Die Aussage erregte über Parteigrenzen hinweg Unmut, berichtet DPA. Kommentatoren von US-Medien urteilten, dies sei beispiellos in bisherigen Wahlkämpfen. Trumps Wahlkampfmanagerin Kellyanne Conway erklärte, da Trump die Wahl gewinnen werde, sei die Bemerkung irrelevant.

Dennoch gab es auch innerparteilich Kritik: „In dieser Debatte hat er der Partei und dem Land einen großen Bärendienst erwiesen“, sagte der republikanische Senator Lindsey Graham, ein innerparteilicher Trump-Kritiker. Laura Ingraham, eine glühende Trump-Befürworterin bei den Republikaner erklärte auf Twitter: „Er hätte sagen sollen, dass er das Ergebnis der Wahl akzeptieren wird. Es gibt keine andere Möglichkeit, wenn wir nicht eine Nachzählung haben“, schrieb sie.

Trumps Vizepräsidentschaftskandidat Mike Pence und seine Tochter Ivanka Trump hatten die Aussagen kurz vor der Fernsehdebatte relativiert und erklärt, die Manipulierungsvorwürfe bezögen sich auf die Medienberichterstattung.

(afp / dpa /  rf)



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