Türkischer Außenminister macht den USA schwere Vorwürfe

Der türkische Außenminister wirft den USA schwere Fehler in der Syrien-Politik vor. Es sei "skandalös und inakzeptabel", dass die USA im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz IS in Syrien weiter auf ein Bündnis mit der Kurdengruppierung YPG setze.
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Türkische Militärs patrouillieren bei der Kupfermine in Siirt, Türkei. 18. November 2016.Foto: ILYAS AKENGIN/AFP/Getty Images
Epoch Times18. Februar 2018

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hat dem Nato-Verbündeten USA schwere Fehler in der Syrien-Politik vorgeworfen. Es sei „skandalös und inakzeptabel“, dass die USA im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz IS in Syrien weiter auf ein Bündnis mit der Kurdengruppierung YPG setze, sagte Cavusoglu am Sonntag auf der Münchner Sicherheitskonferenz.

Der Minister bekräftigte die Haltung seiner Regierung, wonach die YPG eine „Terrororganisation“ sei. Die USA begingen einen „großen Fehler, wenn sie auf eine Terrororganisation setzen, um eine andere Terrororganisation zu bekämpfen“, sagte Cavusoglu. Er verstehe nicht, warum „unser Partner“ USA eine solche Gruppierung unterstütze.

Die Regierung in Ankara sieht in den kurdischen Volksverteidigungseinheiten YPG den syrischen Zweig der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die in der Türkei als Terrororganisation verboten ist. Die USA unterstützen die YPG dagegen im Kampf gegen den IS mit Waffen und Spezialkräften.

Zuletzt hatte sich das Verhältnis zwischen den USA und der Türkei in der Frage wieder etwas entspannt, als beide Seiten bei einem Besuch von US-Außenminister Rex Tillerson am Freitag in Ankara vereinbarten, ihr Vorgehen in Syrien künftig besser abzustimmen. Tillerson sagte, es werde „keine Alleingänge“ der Nato-Partner mehr geben.

Auf der Münchner Konferenz reagierte Cavusoglu allerdings betont kühl auf Tillersons Worte. „Ich hoffe, dass die USA diesmal ihr Versprechen einhalten“, sagte er.

Die Türkei fordert seit langem die Einstellung der US-Militärhilfe für die YPG. Trotz der Proteste ihres Nato-Partners wollen die USA an dem umstrittenen Bündnis jedoch festhalten.

In der nordsyrischen Stadt Manbidsch drohte zuletzt eine direkte Konfrontation von US-Truppen und syrischen Truppen. Die Stadt westlich des Euphrat wird von der YPG kontrolliert, die Türkei fordert deren Abzug und drohte mehrfach mit einer Militäroffensive auf die Stadt.  (afp)



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