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"Unterdrückung der Berichterstattung": Ägypten zwingt britische Journalistin zur Ausreise

Eine britische Journalistin der "Times" ist nach Angaben der Zeitung in Ägypten festgenommen und ausgewiesen worden. Bel Trew sei zum Flughafen gefahren und an Bord eines Flugzeuges gezwungen worden, so die Zeitung.

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In allen Weltregionen ist laut Reporter ohne Grenzen ein Rückgang der Freiräume für Medien zu beobachten. Deutschland verschlechterte sich in der aktuellen Rangliste der Pressefreiheit um vier Plätze.

Foto:  Nyein Chan Naing/dpa

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Eine britische Journalistin der „Times“ ist nach Angaben der Zeitung in Ägypten festgenommen und ausgewiesen worden.
Bel Trew sei zum Flughafen gefahren und an Bord eines Flugzeuges gezwungen worden, teilte die in London ansässige Zeitung am Samstag mit. Die „Times“ verurteile „diesen Versuch, (…) unsere Berichterstattung zu unterdrücken“, sagte eine Sprecherin.
Trew wurde nach Angaben der Zeitung bereits Ende Februar ausgewiesen. Verhandlungen über ihre rechtzeitige Rückkehr vor der anstehenden Präsidentschaftswahl seien gescheitert.
Inzwischen sei klar, „dass die Behörden nicht beabsichtigen, sie zurückkehren zu lassen“, sagte die Sprecherin. Trew sei festgenommen worden, nachdem sie einen Angehörigen eines Mannes interviewt hatte, der auf einem Flüchtlingsboot nach Europa gestorben war.
Großbritanniens Außenminister Boris Johnson habe den Fall gegenüber seinem ägyptischen Amtskollegen angesprochen, teilte ein Sprecher der britischen Botschaft in Kairo mit. Bisher habe die ägyptische Seite keine Beweise für ein Fehlverhalten der Journalistin vorgebracht, erklärte er weiter.
Die „Times“ sieht in der Ausweisung ein Beispiel für das „repressive Umfeld“, das Präsident Abdel Fattah al-Sisi im Vorfeld der Wahl für die Medien geschaffen habe. Die Zahl der festgenommenen Journalisten und blockierten Internetseiten ist gestiegen.
Es gilt als sicher, dass al-Sisi bei der am Montag beginnenden Abstimmung im Amt bestätigt wird. Andere potenzielle Kandidaten waren im Vorfeld verhaftet worden oder zogen ihre Kandidatur zurück. (afp)

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