US-Regierung kritisiert Ausschluss von Opposition bei Wahlen in Nicaragua scharf

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Nicaragua Staatschef Daniel Ortega.Foto: MANDEL NGAN/AFP/Getty Images
Epoch Times8. August 2021

Die US-Regierung hat den Ausschluss der größten Oppositionspartei von der für November geplanten Präsidentenwahl in Nicaragua heftig kritisiert. Die Wahlen inklusive des zu erwartenden Ergebnissen hätten „jegliche Glaubwürdigkeit verloren“, erklärte US-Außenminister Antony Blinken am Samstag. Nicaraguas linker Staatschef Daniel Ortega handle „undemokratisch“ und „autoritär“ und wolle „um jeden Preis an der Macht bleiben“, erklärte Blinken.

Die Wahlkommission hatte der konservativen Partei Bürger für die Freiheit (CxL) am Freitag den Rechtsstatus entzogen. Die Kommission begründete ihre Entscheidung damit, dass die Vorsitzende und Rechtsvertreterin der CxL, Carmella Rogers Amburn, neben der nicaraguanischen auch die US-Staatsbürgerschaft habe. Dies stelle einen Verstoß gegen das Wahlrecht dar.

Mit der Entscheidung werden die Wahlchancen der Opposition weiter deutlich geschmälert. In dem zentralamerikanischen Land waren in den vergangenen Wochen mehr als 30 Oppositionspolitiker festgenommen worden, darunter sieben potenzielle Präsidentschaftskandidaten. Im Dezember hatte das von Verbündeten von Staatschef Daniel Ortega dominierte Parlament ein Gesetz verabschiedet, das den Ausschluss von Oppositionskandidaten von den Wahlen erleichtert.

Zu Beginn dieser Woche gab Ortegas linksgerichtete Partei, die Sandinistische Front für die Nationale Befreiung (FSLN), dessen Kandidatur für eine vierte Amtszeit in Folge bekannt. Der linksgerichtete Staatschef, ein früherer Guerillakommandant, stand bereits in den achtziger Jahren an der Staatsspitze. Nach langer Abwesenheit von der Macht gelangte er dann im Jahr 2007 durch Wahlen erneut ins Präsidentenamt, seither wurde er zwei Mal wiedergewählt.

Kritiker werfen Ortega vor, über die Jahre einen zunehmend repressiven Regierungsstil entwickelt zu haben. Verfassungsregelungen zur Begrenzung der Amtszeiten der Präsidenten ließ er aushebeln. Von der EU und den USA wurden Ortega und seine Regierung mit Sanktionen belegt. (afp/oz)



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