Malaysische Polizei zerstört Bitcoin-Rechner in Millionen-Wert

Zur öffentlichkeitswirksamen Entsorgung beschlagnahmter Bitcoin-Rechnerfarmen setzt die malaysische Polizei auf Dampfwalzen bei der Zerkleinerung der Geräte.
Titelbild
Bitcoin.Foto: Jens Kalaene/zb/dpa/dpa
Epoch Times23. Juli 2021

In Malaysia hat die Polizei hunderte Bitcoin-Rechner zerstört – per Dampfwalze. Auf der Insel Borneo reihten die Beamten 1.069 Rechner auf dem Parkplatz der Polizeistation in Miri auf und machten sie unbrauchbar. Acht Menschen wurden festgenommen. „Sie haben Strom gestohlen“, sagte Polizist Hakemal Hawari am Freitag. „Ihre Taten gefährden Leben und Eigentum, weil sie Stromausfälle verursachen können.“ Allein in diesem Jahr sollen drei Häuser wegen selbst gelegter illegaler Stromanschlüsse niedergebrannt sein.

Bitcoins werden in Rechnerzentren „geschürft“, wofür enorme Rechnerkapazitäten und dementsprechend enorme Mengen Strom benötigt werden. Die Polizei auf Borneo beschlagnahmte die 1.069 Computer in Razzien gegen Rechnerfarmen von Februar bis April. Sie schätzt den Wert der Rechner auf 5,3 Millionen Ringgit, rund eine Million Euro.

Stromklau im Wert von 1,7 Mio. Euro

Den Wert des von den Bitcoin-Schürfern gestohlenen Stroms (über drei Monate) bezifferte die Polizei auf umgerechnet 1,7 Millionen Euro. Sechs der acht Festgenommenen müssen für sechs Monate ins Gefängnis; dazu kommen Geldbußen.

In Malaysia gibt es viele Rechnerfarmen zum „Mining“ von Bitcoins; Razzien der Polizei, um sie zu zerstören, sind häufig. Für die Betreiber der Rechnerfarmen ist das Schürfen ein lukratives Geschäft; ein Bitcoin wird aktuell für mehr als 32.000 Dollar (27.000 Euro) gehandelt. Wer seine Rechner zum „Mining“ zur Verfügung stellt, wird mit Prämien in Bitcoin beziehungsweise anderen Kryptowährungen belohnt.

Mittlerweile soll auch Peking gegen das Mining aufgrund des hohen Strombedarfs vorgehen, berichtet „Heise“. Die günstigen Strompreise im Iran haben allerdings chinesische Miner bereits in größerer Zahl in den Iran gelockt. Dadurch soll es dort bereits zu Stromausfällen gekommen sein, heißt es hier weiter. Allerdings berichten Insider von anderen Gründen die zu Pekings Entscheidung geführt haben sollen.

Chinesische Miner suchen fluchtartig das Weite

Der chinesische „Rat für Finanzielle Stabilität“ entschied sich in seiner 51. Sitzung im Mai dafür, das Bitcoin-Mining sowie den Handel zu unterbinden, und kündigte einen „Crackdown“ des Minings an.

Hochrangige Branchenanalysten auf dem Festland sagen, dass Pekings rücksichtsloses Vorgehen gegen Kryptowährungen auf die Sorge zurückzuführen ist, dass deren hohe Volatilität, Dezentralisierung und massive Kapitalabflüsse die Stabilität des Regimes beeinträchtigen könnten. Denn dieses kann von Peking aus nicht manipuliert werden.

Zudem kündigte die Zentralbank der Kommunistischen Partei im Oktober letztes Jahres die Einführung des „digitalen Yuan“ an, den sie rechtzeitig zu den Olympischen Winterspielen 2022 in Betrieb nehmen will. Digitale Konkurrenz ist somit unerwünscht.

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(afp/er)



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