Waffenszene im Darknet nach Festnahme in Unruhe

Titelbild
Computer-NutzerFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times19. August 2016

Nach der Festnahme des 31-jährigen Waffenhändlers Philipp K. in Marburg ist die illegale Waffenszene im Darknet in Unruhe geraten. Das ergaben Recherchen im Darknet-Forum „Deutschland im Deep Web“ (DIDW), in dem auch der Münchner Amokläufer David S. und sein mutmaßlicher Waffenlieferant aktiv waren, berichtet der „Spiegel“. „Löscht ALLES!“, forderte demnach ein Mitglied des DIDW-Forums die anderen Teilnehmer nach Bekanntwerden der Festnahme am Dienstag auf.

„Sorgt dafür, dass man in eurer Bude NICHTS findet!“ Das Nachrichtenmagazin konnte nach eigenen Angaben die geschlossenen Bereiche des Forums in den vergangenen Wochen einsehen. Die Kommunikation der anonymen Waffenfans ist demnach überraschend freimütig. „Gesucht wird eine möglichst handliche Waffe (Kurzwaffe) mit zwei Magazinen und ausreichend Munition“, heißt es in einem Beitrag. Ein anderer Nutzer schreibt: „Falls dein zukünftiger Kunde Munition benötigt, hab grad was da.“ Gleichzeitig ist im DIDW-Forum die Angst vor verdeckten Ermittlern gewachsen. Diese werden von den Forumsteilnehmern mit dem Codenamen „Uwe“ bezeichnet. Forumsmitglieder wollen den festgenommenen Waffenhändler Philipp K. inzwischen unter dem Pseudonym „Rico“ identifiziert haben. „Rico“ beschrieb in Forumsbeiträgen, wie er Waffen illegal in der Schweiz, Tschechien und der Slowakei erworben habe. Schießübungen habe er nachts in der Nähe einer Autobahn bei Köln durchgeführt. Statt Waffen anonym per Post zu verschicken, setzte „Rico“ auf persönliche Übergaben, sogenannten „Real Life Treffs“. Ob „Rico“ das Pseudonym des festgenommenen Philipp K. war, wollte die Frankfurter Generalstaatsanwalt aus ermittlungstaktischen Gründen nicht kommentieren.

(dts Nachrichtenagentur)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion