Russland und der deutsche Botschafter: Es gab „ein schon länger terminiertes Gespräch“

Wie reagiert Russland auf die Abhöraffäre und den Leak der vertraulichen Diskussion unter Bundeswehroffizieren?
Titelbild
Alexander Graf Lambsdorff.Foto: Ina Fassbender/AFP via Getty Images
Epoch Times4. März 2024

Der deutscher Botschafter in Russland, Alexander Graf Lambsdorff, ist nach Angaben der Bundesregierung nicht wegen der Taurus-Abhöraffäre ins russische Außenministerium einbestellt worden.

„Das kann ich mit Nein beantworten“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Montag in Berlin auf eine entsprechende Frage. Das Außenamt trat damit anderslautenden Darstellungen von russischen Medien entgegen, die sich auf das vermutlich durch Russland abgehörte Gespräch von Bundeswehr-Offizieren beziehen.

Es gab „ein schon länger terminiertes Gespräch“

Den Angaben des Außenamt-Sprechers zufolge fand am Morgen zwar ein Gespräch des deutschen Botschafters im russischen Außenministerium statt, es habe sich aber „um ein schon länger terminiertes Gespräch“ gehandelt. Zu den Inhalten wollte sich der Sprecher nicht äußern. Er wies darauf hin, dass dies bei solchen Gesprächen generell nicht üblich sei.

Die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti hatte zuvor berichtet: „Der deutsche Botschafter ist beim russischen Außenministerium angekommen, wo er einbestellt wurde im Zusammenhang mit dem veröffentlichten Gespräch von deutschen Offizieren über die Krim.“

Lambsdorff habe das Ministerium kommentarlos verlassen, nachdem er etwas mehr als eine Stunde dort gewesen sei, meldeten russische Nachrichtenagenturen weiter.

Abhöraffäre mit Russland

Es wurde vermutet, dass er wegen der Abhöraffäre angesprochen würde. In dem knapp 40-minütigen Gespräch, welches am 19. Februar stattgefunden haben soll, wurde die theoretische Möglichkeit eines Taurus-Einsatzes durch die Ukraine diskutiert und die Frage erörtert, wie die Luftwaffe einen solchen Einsatz unterstützen könnte.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte in dem Abhörskandal am Sonntag Aufklärung versprochen und zugleich Vorwürfe gegen Russland erhoben. Die Affäre sei „Teil eines Informationskrieges“, den der russische Präsident Wladimir Putin führe, sagte er. „Da gibt es gar keinen Zweifel“, so der SPD-Politiker. (dts/red)



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