Deutschland: Überflutete Straßen und Gewitter sorgen für unruhige Nacht

Mancherorts ist die Feuerwehr pausenlos im Einsatz: Keller laufen voll, Straßen werden überflutet. Größere Schäden richtet das Unwetter nach ersten Erkenntnissen nicht an.
Einsatzkräfte der Feuerwehr pumpen in  Braunschweig Regenwasser aus einem Keller.
Einsatzkräfte der Feuerwehr pumpen in Braunschweig Regenwasser aus einem Keller.Foto: Moritz Frankenberg/dpa
Epoch Times23. Juni 2023

Es stürmte, blitzte, und mancherorts flutete Regen Straßen und Keller: Über Teilen Deutschlands sind schwere Unwetter hinweggezogen.

Am Morgen warnte der Deutsche Wetterdienst noch vor „teils heftigem, mehrstündigem Starkregen“ im Nordwesten Deutschlands und in Mecklenburg mit Regenmengen zwischen 30 und 90 Litern pro Quadratmeter. Im Osten und Südosten könne es noch vereinzelt Gewitter mit Starkregen, Hagel und stürmischen Böen geben, so der DWD. Im Laufe des Tages gebe es dann langsam eine Wetterberuhigung. In der Nacht zum Samstag seien dann „wahrscheinlich keine Warnungen mehr erforderlich“.

Größere Schäden wurden in der Nacht nicht bekannt. Angaben zu Verletzten machte die Polizei bis zum Morgen nicht.

In Duisburg rettete die Feuerwehr nach eigenen Angaben mehrere Menschen aus Fahrzeugen, die auf überschwemmten Straßen feststeckten. Laut Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) müssen sich Menschen in einigen Regionen auch heute auf Starkregen einstellen.

Straßen in Braunschweig stehen unter Wasser

Mehrere Bundesländer im Westen, der Mitte und Nordosten waren von dem Unwetter gestern betroffen, das bis heute über Deutschland zog. In den sozialen Netzwerken wurden vielfach Videos und Bilder von bedrohlich wirkenden Wolken mit Blitzen geteilt.

Hunderte Einsätze zählte allein die Feuerwehr der niedersächsischen Stadt Braunschweig. Videos zeigten, wie Straßen unter Wasser standen und auch Geschäfte geflutet wurden. Straßenbahnen und Autos steckten fest. Ähnliche Aufnahmen gab es auch aus der hessischen Stadt Kassel. Die meisten Regionen Deutschland kamen aber glimpflich davon.

Feuerwehr rettet Menschen aus Auto

Der Feuerwehr brachte die Wetterlage viele Einsätze. So mussten etwa vollgelaufene Keller leer gepumpt werden. Im Kreis Neuwied in Rheinland-Pfalz stürzte ein Baum auf ein fahrendes Auto. „Bei einem anderen Einsatz mussten Personen aus ihrem Pkw in einer vollgelaufenen Unterführung gerettet werden“, teilte der Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises mit.

Im Frankfurter Vorort Sindlingen wurden mehrere Autos durch umgestürzte Bäume schwer beschädigt. „Die Leute haben ein Riesenglück gehabt“, sagte ein Feuerwehrsprecher angesichts der regelrecht platt gedrückten Fahrzeuge in einem Wohngebiet.

Im oberbayerischen Valley fielen golfballgroße Hagelkörner vom Himmel. Von Schäden war bei der Polizei zunächst nichts bekannt. Auch andernorts gewitterte es gestern Abend über Bayern. Die Polizei meldete zunächst keine nennenswerten Vorkommnisse. Im Landkreis Harz gab es durch das Unwetter zahlreiche vollgelaufene Keller. Die Berliner Feuerwehr rief den „Ausnahmezustand Wetter“ aus.

Mehrere Bahnstrecken gesperrt

Bundesweit kam es in der Nacht aufgrund von Unwetterschäden zu Verspätungen und Zugausfällen, wie es auf der Internetseite des Unternehmens heißt. Mehrere Strecken in Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen wurden gesperrt. Für gestrandete Fahrgäste hatte die Deutsche Bahn gestern Abend in mehreren deutschen Städten Züge zum Übernachten zur Verfügung gestellt.

Wer mit der Bahn unterwegs war, kam wegen der Unwetter nicht immer ans Ziel. Mehrere Strecken wurden in der Nacht zeitweilig gesperrt – darunter die wichtigen Verbindungen zwischen Berlin und Hannover, Berlin und Hamburg sowie zwischen Frankfurt und Wiesbaden. Der Zugverkehr sei „bundesweit erheblich beeinträchtigt“, hieß es auf der Internetseite der Bahn.

Das Unwetter beeinträchtigte den Zugverkehr auch am frühen Morgen. Die Strecke zwischen Berlin und Hamburg sei weiterhin gesperrt, teilte eine Sprecherin der Deutschen Bahn mit. Demnach werden die Züge über Stendal umgeleitet und verspäten sich um etwa eine Stunde.

Abgesagte Events

Vielerorts wurden auch Veranstaltungen im Freien abgesagt – etwa der Abendmarkt in Radolfzell am Bodensee und die Warm-up-Party des Full-Force-Festival bei Gräfenhainichen in Sachsen-Anhalt. Die Sicherheit habe höchste Priorität, hieß es in einer Mitteilung. „Bitte macht eure Zeltplätze sturmsicher, sichert lose Gegenstände oder baut sie wieder zurück und baut bitte keine weiteren Pavillons mehr auf.“ Zudem wurde ein Konzert des britischen Sängers Sting im niedersächsischen Lingen gecancelt.

Wie geht es weiter dem Wetter?

Blitz und Donner sorgten mancherorts in der Nacht für einen unruhigen Schlaf. Entwarnung gab der DWD aber auch für heute noch nicht – wenngleich die Unwetter langsam abziehen. Vor allem im Osten und Südosten rechnet der DWD noch mit kräftigen Gewittern mit Starkregen, Hagel und stürmischen Böen. Tagsüber sei dann von Vorpommern bis nach Sachsen-Anhalt und Thüringen gebietsweise mit schauerartigen Regenfällen zu rechnen.

Das Tief wandere jedoch langsam nach Polen, wobei die schwülwarme Luft durch kühlere ersetzt wird. Der Regen zieht dann ab nachmittags und abends allmählich ebenfalls ostwärts ab. An Kammlagen können aber noch stürmische Böen von bis zu 70 Kilometern die Stunde erreicht werden.

Gebuchte Bahnreisen können verschoben werden

Wer für heute ein Bahnticket gebucht habe, könne die Fahrt auf einen späteren Termin verschieben, teilte die Bahn mit. „Die Zugbindung ist aufgehoben. Das Ticket gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort, auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden.“ (dpa)



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