Erdschlüsse: Zwei Stromausfälle in Ludwigsburg kurz hintereinander

Dunkle Stunden in Ludwigsburg: In der baden-württembergischen Stadt ist zweimal kurz hintereinander der Strom ausgefallen. Haben Minusgrade zu den Störungen im Netz geführt?
Titelbild
Ein elektrisches Umspannwerk im Winter (Symbolbild).Foto: Sean Gallup/Getty Images
Von 15. Dezember 2022

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Im baden-württembergischen Ludwigsburg ist zweimal kurz hintereinander der Strom ausgefallen. Nach Auskunft der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim GmbH (SWLB) begann der erste Stromausfall am Dienstagnachmittag (13.12.) gegen 17:30 Uhr und dauerte bis etwa 19 Uhr.

Dabei waren die Stadtteile Oßweil und einzelne Straßenzüge in Hoheneck betroffen. Der Netzbetreiber konnte gestern Abend noch den Schaden beheben und die Stromversorgung wiederherstellen. Der Grund für die Versorgungsunterbrechung sei ein Erdschluss im Netzgebiet gewesen.

Technisch bedingte Störungen

Bei rund 5.000 Bürgern gingen in dieser Zeitspanne die Lichter aus. Der Bereitschaftsdienst der SWLB rückte laut einer Pressemitteilung sofort aus und lokalisierte den Schaden und konnte durch Umschaltungen die Versorgung wiederherstellen. Verursacht wurde die Stromunterbrechung durch einen sogenannten Erdschluss. Dieser führte zu einem Kurzschluss und zur automatischen Abschaltung des fehlerhaften Stromkreises in den genannten Stadtteilen.

Erdschlüsse sind Störungen innerhalb eines Stromkreises und treten auf, wenn ein elektrischer Leiter eine Verbindung zur Erde oder zu einem geerdeten Teil hat. Besteht innerhalb des Stromkreises eine weitere Erdung, kann es außerdem zu einem Kurzschluss kommen.

Der zweite Stromausfall folgte am Mittwochmorgen (14.12.) laut Angabe der Stadtwerke Ludwigsburg ab 4:39 Uhr. Um 5:34 Uhr sei die Versorgung für alle Einwohner wiederhergestellt gewesen. Auch hier war der Grund ein Erdschluss mit Auslösung durch einen Kurzschluss – erneut in Oßweil und Hoheneck. Allein der Stadtteil Oßweil beherbergt laut Homepage der Stadt rund 10.800 Menschen. Rund 16.000 Einwohner waren während der Nacht vorübergehend ohne Strom.

Auslöser für den ersten Erdschluss sei eine Verbindungsmuffe in der Mittelspannung gewesen, was auch die zweite Störung verursachte. Denn durch einen Erdschluss werde das Netz stärker belastet und weitere mögliche Schwachstellen konnten zur Auslösung beitragen.

SWLB: Keine Strommangellage, sondern Kälte

Stefan Pruß, Abteilungsleiter Stromnetze, erklärte: „Bei beiden Stromausfällen in Oßweil und Hoheneck handelt es sich nicht um eine Strommangellage, sondern um technisch bedingte Störungen, die bei dieser Witterungslage mit sehr kalten Temperaturen leider auftreten können. Andere Stadtteile waren nicht betroffen.“

In den letzten 72 Stunden befanden sich die Temperaturen in der Region Ludwigsburg laut den Daten von „Wetter.com“ im Bereich von null bis minus sieben Grad Celsius.

Temperaturen Oßweil. Foto: Bildschirmfoto Wetter.com

Die Wahrscheinlichkeit, dass es im Winter zu mehr Stromausfällen komme, sei aber gering, wie die „Tagesschau“ jüngst berichtete. Die Bundesnetzagentur widersprach dabei einer Warnung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) vor Stromausfällen im Winter. „Deutschland verfügt über eines der weltweit zuverlässigsten Stromversorgungssysteme“, sagte ein Sprecher der Netzagentur.

Auf dem Portal „Störungsauskunft“ sind viele Störungsmeldungen in einer Kartenansicht dargestellt. Demnach gab es auch bei den Ludwigsburger Ortsteilen Egolsheim und Poppenweiler Störungen.

Pruß teilte weiter mit: „Unser Entstör-Team hat hier sehr gut gearbeitet und trotz der Umstände – Witterung und Dunkelheit – die Versorgung zügig wiederhergestellt.“

Aktuell wird die Infrastruktur in den betroffenen Bereichen an fünf Stellen aufgegraben, um die Schäden zu reparieren. An zwei Trafostationen erfolgt die Versorgung über Notstromaggregate, unter anderem in der Uferstraße in Hoheneck. Pruß unterstreicht: „Diese Arbeiten haben keine Auswirkungen auf die Stromversorgung. Aufgrund der Stromnetzstruktur ist die Versorgung durch Ringschaltung weiter gewährleistet.“

(Mit Material von dpa)



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