Flüchtlingsaufnahme: Steinmeier droht EU-Partnern mit Konsequenzen

Steinmeier bezog sich unter anderem auf die osteuropäischen Länder, die sich weigern, die vom EU-Ministerrat beschlossene Verteilung von Flüchtlingen umzusetzen.
Titelbild
Frank-Walter SteinmeierFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times19. Dezember 2015

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat jenen EU-Partnern, die sich weigern, Flüchtlinge aufzunehmen, mit juristischen Konsequenzen gedroht. "Europa ist eine Rechtsgemeinschaft. Das einmal gegebene Wort zählt etwas", sagte Steinmeier dem "Spiegel".

Er bezog sich unter anderem auf die osteuropäischen Länder, die sich weigern, die vom EU-Ministerrat beschlossene Verteilung von Flüchtlingen umzusetzen. "Wenn es nicht anders geht, werden die Dinge eben auf den dafür vorgesehenen Wegen juristisch geklärt", sagte Steinmeier und deutete damit ein mögliches Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kommission sowie Klagen vor dem Europäischen Gerichtshof an. "Das ist nicht schön, aber dann muss es eben sein", so Steinmeier.

Die EU-Kommission sei den Forderungen vieler EU-Mitgliedstaaten nach einem besseren Schutz der EU-Außengrenzen nachgekommen, dafür müssten jetzt jene Partner, "die in der Frage der Lastenverteilung zurückhaltend waren, hier schnell Nägel mit Köpfen machen", erklärte der Außenminister. Europäische Solidarität sei "keine Einbahnstraße", fügte der SPD-Politiker hinzu.

Die neue rechtspopulistische Regierung in Warschau warnte der Außenminister, "dass Vertrauensverhältnis, das wir in den 25 Jahren nach dem Fall des Eisernen Vorhangs aufgebaut haben, nicht auf Spiel zu setzen". "Manche unserer Nachbarn machen es sich zu einfach, wenn sie mit dem Finger auf Deutschland zeigen und uns vorwerfen, dass eineinhalb Millionen Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak doch nur wegen `deutscher Willkommenskultur` nach Europa strömen", sagte Steinmeier dem Nachrichten-Magazin.

(dts Nachrichtenagentur)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion