Forsa sieht Rechtsruck bei AfD-Wählern

Das Profil des typischen AfD-Wählers hat sich nach Ansicht des Meinungsforschungs-Institutes Forsa verändert. Es gebe einen Rechtsruck. Seit Mai 2014 seien es mehr männliche, ältere Wähler geworden, die eine pessimistische Sicht auf die Zukunft hätten und häufiger in Ostdeutschland wohnen. Die Wirtschaftsentwicklung würden mittlerweile 78 Prozent der AfD-Wähler pessimistisch sehen, im Mai 2014 waren es noch 55 Prozent.
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Alternative für Deutschland (AfD)Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times22. November 2015

Das hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa für die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (F.A.S.) ermittelt. Stammten im Mai 2014 noch 18 Prozent der Wähler aus dem Osten, so seien es jetzt 28 Prozent.

Der Anteil der Männer stieg von 69 auf 72 Prozent, der Anteil der Über-45-Jährigen von 63 auf 71 Prozent.

Die Wähler der AfD verorteten sich zudem zunehmend als politisch "rechts", so Forsa. Im November 2015 antworteten dies 38 Prozent der Befragten, im Mai 2014 waren es 28 Prozent gewesen.

Auffällig sei zudem, dass AfD-Anhänger die Wirtschaftsentwicklung sehr pessimistisch beurteilen: Mittlerweile sehen 78 Prozent die Entwicklung düster, im Mai 2014 waren es noch 55 Prozent.

Bernd Lucke, der ehemalige Parteisprecher, nannte die neue AfD gegenüber der F.A.S. eine "Wutbürgerpartei". Die derzeitige Parteivorsitzende Frauke Petry hingegen sieht kaum Veränderungen. "Besonders ostdeutsch oder rechts finde ich uns nicht", sagte sie.

Manfred Güllner, Geschäftsführer des Forsa-Instituts, konstatierte: "Bei fast allen Merkmalen, die für eine rechtsradikale Partei typisch sind – Männer, Osten, ökonomischer Pessimismus, Vorbehalte gegen das Parteiensystem -, ist der Anteil bei den AfD-Anhängern 2015 im Vergleich zu 2014 größer geworden."

Wo die AfD derzeit wirklich in der Wählergunst rangiert, darüber streiten die Meinungsforscher. Am 10. November hatte eine Insa-Umfrag der AfD bescheinigt, 10 Prozent in der Wählergunst einzunehmen, Emnid stufte die Partei am 15. November bei 8 Prozent im Deutschlandtrend ein. Eine nichtrepräsentative Umfrage unter 170.000 T-Online-Nutzern hatte neulich ergeben, dass sagenhafte 60 Prozent der Abstimmenden AfD wählen würden. (dts / rf)



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