FU-Präsident zum Fall Giffey: Nehmen Plagiate sehr ernst

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Franziska Giffey wurde als SPD-Spitzenkandidatin für die Abgeordnetenhauswahl 2021 nominiert.Foto: Christophe Gateau/dpa/dpa
Epoch Times30. Januar 2021

Der Präsident der FU Berlin, Günter Ziegler, hat mit Blick auf die Prüfung der Doktorarbeit von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) die Ernsthaftigkeit des Verfahrens betont.

„Plagiate nehme ich sehr ernst; sie sind eine Gefährdung von Wissenschaft“, sagte Ziegler der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstagsausgabe). Er wandte sich auch gegen Vorwürfe, das Prüfungsgremium, das die Dissertation zunächst bewertet hatte, sei möglicherweise befangen gewesen.

In diesem ersten Verfahren war Giffey eine Rüge erteilt worden. Den Doktortitel durfte die SPD-Politikerin aber behalten. Die Rüge sei gedacht gewesen „als Mittelweg zwischen Entziehen und Nicht-Entziehen des Doktortitels, aber auch als deutliche Missbilligung, die wissenschaftlichen Standards nicht eingehalten zu haben“, sagte Ziegler dazu der „SZ“.

Nachträglich habe sich dann aber durch die Rechtsgutachten vom vergangenen Sommer herausgestellt, „dass wir das Mittel der Rüge aus juristischen Gründen so nicht hätten einsetzen dürfen“, sagte Ziegler. Dies sei der Grund gewesen, das Verfahren noch einmal aufzurollen.

Politische Gründe spielten dabei keine Rolle, betonte Ziegler: „Was die Politik draußen, außerhalb der Wissenschaft, macht, war nicht unser Thema, uns ging es um das Primat der Wissenschaft.“

Das Verfahren ist heikel, weil es die politischen Ambitionen Giffeys, die SPD-Spitzenkandidatin für die Berliner Abgeordnetenhaus-Wahlen im Herbst ist, gefährden könnte. Die Familienministerin hatte als Reaktion auf die erneute Prüfung ihrer Dissertation mitgeteilt, ihren Doktortitel nicht mehr führen zu wollen. (afp)



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