ifo-Umfrage
43 Prozent der Familienunternehmen steht vor Übergabe
Die Unternehmenslandschaft in Deutschland könnte in den kommenden Jahren ausdünnen. Was sind die Gründe für diese Entwicklung?

Blick auf das Werksgelände von Volkswagen in Wolfsburg. Auch der Dax-Konzern gilt als Familienunternehmen.
Foto: Swen Pförtner/dpa
In vielen Familienunternehmen in Deutschland steht in den kommenden drei Jahren eine Unternehmens- oder Anteilsübertragung an. In einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Münchner ifo-Instituts gaben dies 43 Prozent der befragten Firmen an. Bei größeren Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern planen demnach sogar 50 Prozent in den nächsten drei Jahren den Generationenwechsel.
Das ifo erhebt seit 2017 für die Stiftung Familienunternehmen zentrale Daten in Umfragen zu wirtschaftspolitischen Themen. Daran nehmen jedes Jahr 1.500 bis 2.000 Unternehmer aus Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen unterschiedlichster Größe aus verschiedensten Branchen teil. Die Datenbank umfasst laut ifo mehr als 12.000 Unternehmen, die Hälfte davon Familienunternehmen.
Aus einer anderen ifo-Umfrage unter Firmen aus der Datenbank geht hervor, dass 42 Prozent noch keinen Nachfolger aus der Familie für die Geschäftsleitung haben. „Die Inhaber werden immer älter, und es bekommen immer weniger Familienunternehmen eine familieninterne Nachfolge hin, zuletzt nur 34 Prozent“, erklärte Annette von Maltzan vom ifo.
Allgemein untermauern die Zahlen aus der Datenbank die Langlebigkeit von Familienunternehmen, wie das ifo erklärte: Fast die Hälfte befinde sich in der zweiten und dritten Generation, rund ein Fünftel schaffe es darüber hinaus. Die ältesten Unternehmen in der Datenbank existieren demnach bereits seit dem 14. Jahrhundert. Fünf Prozent seien vor 1900 gegründet worden, weitere zehn Prozent in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. (AFP)
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