Indirekte Preiserhöhung: Ab Juli kostet Unterschrift bei DHL-Paketen extra

Der Bonner Logistiker will jetzt für die Unterschrift des Paketempfängers 19 Cent pro Auslieferung kassieren. Vorher war der Service kostenlos.
Das Versenden eines kleinen 2-Kilogramm-Pakets kostet demnächst 50 Cent mehr als bisher.
Foto: picture alliance / dpa
Von 9. Mai 2023

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Alles wird teuer: Neben direkten Preiserhöhungen, die offensichtlich und sofort erkennbar sind, gibt es auch indirekte und damit im ersten Moment nicht erkennbare. Wie die geplante „neue“ Dienstleistung von DHL: Der Bonner Logistiker will sich ab 1. Juli seinen vormals kostenlosen Service der Empfängerunterschrift vergüten lassen.

Ein normales Paket per DHL soll künftig nur dann mit Unterschrift als „zugestellt“ vom Empfänger dokumentiert werden können, wenn der Absender dafür bezahlt hat. Wer also den Nachweis will, und das mit der Unterschrift des Empfängers, dass das DHL-Paket auch wirklich in die richtigen Hände gekommen ist, muss dafür berappen. Ab dem 1. Juli 2023 ist dieser Service für je 0,19 EUR zzgl. MwSt. zusätzlich zum Paketpreis über die DHL Versandlogistiksysteme hinzuzubuchen.

Die neue Regelung betrifft ausschließlich Geschäftskunden, also wahrscheinlich überwiegend Versandhäuser, und ist auch nur für das Produkt DHL Paket national, sprich für Pakete innerhalb Deutschlands, verfügbar.

Für Geschäftskunden: Jede Unterschrift kostet jetzt

Neben der standardmäßigen Unterschrift des Lieferanten wird dann zusätzlich noch die Unterschrift des Empfängers eingeholt und im DHL Beauskunftungssystem hinterlegt. Früher war genau das Standard, dass auch der Empfänger den Erhalt einer Paketsendung quittierte.

DHL hatte die Empfängerunterschrift bereits im April 2022 aus seinen AGB gestrichen. Zu der Zeit war „kontaktlos“ das Zauberwort in fast jeder Lebenslage, auch in den Supermärkten wurde aufgerufen, bargeld- und kontaktlos zu bezahlen. Zeitgleich wurde auch das Abwerfen oder Abstellen der ebenfalls „kontaktlos“ im Internet erworbenen Warensendungen im Hausflur oder vor der Tür akzeptierter Corona-Standard.

Jetzt soll der Service der direkten Übergabe inklusive Quittierung des empfangenen Paketes zurückkommen, aber eben kostenpflichtig. Was früher Standard war, ist laut DHL jetzt Mehraufwand, wie DHL gegenüber „Der Westen“ erklärte: „Benötigt ein Kunde über die standardmäßige Unterschrift der Zustellkraft hinaus die Unterschrift der Empfangsperson, dann ist dies ein Mehraufwand in der Zustellung, der entsprechend berechnet wird.“ Die Zustelldokumentation sei nun der „neue Standard“ und bereits in der aktuellen Preisgestaltung von DHL berücksichtigt.

 



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