Josef Schuster bleibt Präsident des Zentralrats der Juden

Der Zentralrat der Juden in Deutschland bestätigt seinen Präsidenten Schuster im Amt. Darüber freut sich nicht nur dieser, sondern auch die evangelische und katholische Kirche.
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Josef Schuster ist für weitere vier Jahre im Amt des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland bestätigt worden.Foto: Peter Kneffel/dpa
Epoch Times26. November 2018

Josef Schuster bleibt Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Das Präsidium wählte den 64-Jährigen im Rahmen einer nicht-öffentlichen Versammlung in Frankfurt einstimmig für eine weitere vierjährige Amtszeit, wie der Zentralrat mitteilte.

Der Würzburger Arzt hat das Ehrenamt seit dem 30. November 2014 inne. Von 2010 bis 2014 war Schuster Vizepräsident des Zentralrats.

„Auch in Zeiten eines wachsenden Antisemitismus lassen wir uns nicht entmutigen“, erklärte Schuster nach seiner Wiederwahl. „Wir werden unseren Beitrag zu einem toleranten und weltoffenen Deutschland leisten.“ Der im Juli 1950 gegründete Zentralrat der Juden in Deutschland ist der zentrale Dachverband der jüdischen Gemeinden hierzulande. Er vertritt nach jüngsten Zahlen 105 jüdische Gemeinden mit zusammen knapp 98.000 Mitgliedern (Stand 2017).

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, gratulierte Schuster zur Wiederwahl: „Er ist ein Glücksfall nicht nur für das Judentum in Deutschland, sondern auch für unser ganzes Land. Ich freue mich darauf, seine starke, profilierte und kluge Stimme in der Öffentlichkeit auch zukünftig zu hören“, hieß es in einer Mitteilung.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, nannte Schuster in einem Glückwunschschreiben, einen „geschätzten Kooperationspartner der Kirchen“. Marx hob unter anderem hervor, dass sich Schuster klar gegen Rechtspopulismus positioniere. „Hier gibt es eine gemeinsame Haltung von Kirchen und Zentralrat in Deutschland. Ihre Sorge um die Demokratie und um eine von gegenseitigem Respekt bestimmte Debattenkultur in der Gesellschaft, ist auch unsere Sorge.“

Der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, Felix Klein, sagte der dpa, er freue sich auf die weitere Zusammenarbeit mit Schuster. Dieser habe „immer wieder wichtige politische Debatten angestoßen“. Er habe bedeutende Initiativen wie die Gründung einer Jüdischen Akademie sowie zentrale Begegnungs- und Bildungsprojekte zur Aufklärung über das Judentum energisch vorangetrieben. „Diese führen uns einmal mehr vor Augen, welche Bereicherung jüdisches Leben für unser Land darstellt.“

Als Vizepräsidenten des Zentralrats wurden Mark Dainow aus Offenbach und Abraham Lehrer aus Köln in ihren Ämtern bestätigt. Das Präsidium des Zentralrats hat neun jeweils für vier Jahre gewählte Mitglieder.

Schuster wurde am 20. März 1954 in Haifa/Israel geboren. 1956 kehrten seine Eltern mit ihm in die väterliche Heimat Unterfranken zurück. Schuster studierte in Würzburg Medizin und ließ sich dort 1988 als Internist mit einer eigenen Praxis nieder. Neben seinem Engagement im Zentralrat der Juden in Deutschland ist Schuster Vizepräsident des World Jewish Congress (WJC) und des European Jewish Congress (EJC). (dpa)



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