Meuthen: AfD hat grundsätzliche Schwierigkeiten im Nordwesten – dennoch mit „solidem Ergebnis“ zufrieden

AfD-Parteichef Jörg Meuthen hat seiner Partei grundsätzliche Schwierigkeiten im Norden der Bundesrepublik eingeräumt. Die AfD sei in den nördlichen alten Bundesländern traditionell weniger stark als im Süden und Osten Deutschlands, sagte Meuthen nach der Wahl in Niedersachsen.
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AfD-Chef Jörg Meuthen beim AfD-Bundesparteitag in Stuttgart.Foto: Nigel Treblin/Getty Images
Epoch Times16. Oktober 2017

Nach dem vergleichsweise schwachen Abschneiden der AfD bei der Landtagswahl in Niedersachsen hat Parteichef Jörg Meuthen grundsätzliche Schwierigkeiten seiner Partei im Norden der Bundesrepublik eingeräumt.

Die AfD sei in den nördlichen alten Bundesländern traditionell weniger stark als im Süden und Osten Deutschlands, sagte Meuthen am Montag in Berlin. Außerdem verwies er auf Querelen im niedersächsischen AfD-Landesverband.

Die AfD war am Sonntag mit 6,2 Prozent in das Parlament in Hannover eingezogen. Der Stimmenanteil lag damit deutlich unter den bei der Bundestagswahl am 24. September eingefahrenen 12,6 Prozent. Meuthen sagte, dass die AfD mit dem „soliden Ergebnis“ und dem Einzug in das 14. Landesparlament dennoch zufrieden sei.

Der AfD-Chef erinnerte an das Abschneiden seiner Partei bei den Landtagswahlen in Bremen (5,5 Prozent), Hamburg (6,1 Prozent) und Schleswig-Holstein (5,9 Prozent). Das Ergebnis aus Niedersachsen liege „in dieser Linie“, sagte er. In einem Erklärungsversuch führte Meuthen die AfD-Schwäche im Norden auf „soziologische Fragen“ wie die „tendenziell linkere“ sowie eher protestantische Prägung der Menschen in der Region zurück.

Meuthen sagte aber auch, dass die „Unruhe“ im niedersächsischen Landesverband „durchaus maßgeblich“ für das schlechtere Abschneiden gewesen sei. Seit Monaten schwelt dort ein Streit zwischen den Anhängern von AfD-Landeschef Armin-Paul Hampel und dem Lager um die niedersächsische AfD-Spitzenkandidatin Dana Guth. Meuthen sagte, dass er zu dem Gezänk keine Stellung nehmen wolle: „Das sind Klärungsprozesse, die vor Ort stattfinden müssen.“

Mehrere führende AfD-Mitglieder aus Niedersachsen forderten nach der enttäuschenden Landtagswahl in einer gegen Hampel gerichteten Initiative die Einberufung eines außerordentlichen Landesparteitags, um einen personellen Neuanfang zu ermöglichen.

Guth erklärte am Montag in Berlin, sie wolle die Frage eines außerordentlichen Landesparteitags zunächst in ihrem Kreisverband besprechen. Vor allem müsse nun die Arbeit der neuen AfD-Landtagsfraktion angeschoben werden. Personaldebatten seien für sie „momentan sekundär“, sagte Guth. (afp)



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