Norbert Walter-Borjans tritt nicht mehr als SPD-Chef an

Geschlossenheit im Wahlkampf, Wahlsieg, Tempo bei den Koalitionsverhandlungen - bei der SPD läuft es rund wie lange nicht. Doch nun geht der Parteichef von Bord.
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Norbert Walter-Borjans will auf dem nächsten SPD-Parteitag nach Informationen der Rheinischen Post nicht mehr zur Wahl als Parteivorsitzender antreten.Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Epoch Times29. Oktober 2021

SPD-Chef Norbert Walter-Borjans will als Parteivorsitzender aufhören. Er werde sich beim Parteitag im Dezember nicht erneut um den Parteivorsitz bewerben, sagte der Politiker der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag).

Eine SPD-Sprecherin sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Freitag, Walter-Borjans werde dann nicht erneut antreten.

Walter-Borjans war 2019 gemeinsam mit Saskia Esken bei den SPD-Mitgliedern als Sieger einer aufwendigen Kandidatenkür hervorgegangen. Planmäßig neu gewählt wird bei einem dreitägigen Parteitag vom 10. bis 12. Dezember. Walter-Borjans wollte laut „Rheinischer Post“ die SPD-Gremien an diesem Freitag über seinen Schritt informieren.

„Für mich war mit dem Vorsitz von vornherein keine weitere Karriereplanung verbunden, sondern das Ziel, die Partei auf Kurs zu bringen“, sagte Walter-Borjans der Zeitung. „Mit dieser Mission bin ich so weit gekommen, dass ich sagen kann: Jetzt sollen mal Jüngere ran.“ Er habe deshalb den Vorstand seines nordrhein-westfälischen Landesverbandes gebeten, auf seine erneute Nominierung zu verzichten.

Esken dankte Walter-Borjans auf Twitter mit den Worten: „Lieber Norbert, ich bin Dir unendlich dankbar für die gemeinsame Zeit.“ Die SPD werde ihren Weg in den Koalitionsverhandlungen zu einem guten Erfolg führen.

Er gehe mit dem „gutem Gefühl, zwei Jahre die SPD mitgeprägt zu haben“, sagte der 69-Jährige. „Wir haben in dieser Zeit gezeigt, dass wir zusammenhalten und mit sozialdemokratischer Politik erfolgreich sein können.“

Über einen Wunsch-Nachfolger oder eine Wunsch-Nachfolgerin sagte der scheidende SPD-Chef nichts. Er ist aber dagegen, dass die Parteiführung ins neue Kabinett gehe. „Ein Regierungsmitglied als Parteichefin oder Parteichef ist notwendigerweise immer ein Stück Regierungssprecher“, sagte Walter-Borjans. Die bisherige Arbeitsteilung – Parteivorsitz auf der einen und Regierungsamt auf der anderen Seite – habe sich bewährt. (dpa/oz)



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