Berliner PR-Firma organisierte Kampagne für Freilassung von Tymoschenko

Eine professionell zusammengestellte Berliner Lobbygruppe soll ab 2011 eine Kampagne zur Freilassung von Julija Tymoschenko organisiert haben. Zum deutschen Stab zählte eine Berliner PR-Firma.
Titelbild
Julia TimoschenkoFoto: European Peoples Party, Lizenztext: dts-news.de/cc-by
Epoch Times18. Dezember 2015

Als Gesicht der Kampagne wählte die Gruppe laut des Berichts angeblich Tymoschenkos Tochter Jewhenija. Sie sollte die "humanitären und emotionalen Aspekte" des PR-Feldzugs personifizieren, so das Magazin. Mit ihrer Hilfe wollte die Lobbyistengruppe die "mitleidende Stimmung der Medien" unterstützen und den Fall Tymoschenko zu einem "trendy Thema" machen, zitiert der Spiegel aus Unterlagen.

Tymo- schenkos Tochter traf damals Bundes- kanzlerin Angela Merkel zum Gespräch. Ausweislich einer internen Terminübersicht kam die Gruppe mit weiteren Regierungsvertretern zusammen, etwa dem deutschen Botschafter in Kiew.

Ein "Bild"-Interview mit Tymoschenkos Tochter feierten die PR-Leute laut internen Unterlagen als "große Arbeit" und "Riesending". Über ihren Auftritt im ZDF-"Morgenmagazin" schrieben sie: "Das schaut ganz Deutschland."

Finanziert wurde der PR-Feldzug von einem heutigen hochkarätigen ukrainischen Minister. Der damalige Parteifreund Tymoschenkos überwies im Dezember 2011 internen Papieren zufolge 250.000 Euro an die PR-Gruppe, weitere 250.000 Euro sollten laut Vertrag folgen.

Ein Regierungssprecher erklärte auf Anfrage, die genannten Akteure hätten "weder auf die Politik der Bundesregierung gegenüber der Ukraine" noch auf das Vorgehen "im Fall der damals inhaftierten Julija Tymoschenko" Einfluss genommen. Julija Tymoschenko wollte sich zu den Hintergründen der Kampagne nicht äußern. (dts)



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