Prominente AfD-Politiker gegen Komplett-Austausch der Parteispitze

Titelbild
(l.n.r.) Jörg Meuthen, Tino Chrupalla und Alice Weidel.Foto: JOHN MACDOUGALL/POOL/AFP via Getty Images
Epoch Times31. Oktober 2021

Mehrere Mitglieder des AfD-Bundesvorstands haben die Forderung ihres Vorsitzenden Jörg Meuthen nach einem Komplett-Austausch der Parteispitze zurückgewiesen. „Wer konstruktiv und kollegial für den Erfolg der Alternative für Deutschland gekämpft hat, braucht nicht die Segel zu streichen“, sagte Meuthens Co-Chef Tino Chrupalla der „Welt“. Die Zusammenarbeit mit seinen Stellvertretern sei gerade im Wahlkampf sehr harmonisch verlaufen.

„Das bestärkt mich darin, mich erneut als Bundessprecher zur Wahl zu stellen“, so Chrupalla. Deutlich schärfer schoss die Fraktionschefin und stellvertretende Bundessprecherin Alice Weidel gegen Meuthen: „Meuthen wirkt wie ein trotziger Junge, der auf dem Bolzplatz das Nachsehen hat und aus lauter Zorn den Ball mit nach Hause nehmen will, damit keiner mehr spielen kann“, so Weidel. „Er übersieht aber, dass ihm der Ball gar nicht gehört.“

Meuthen hatte angekündigt, nicht erneut als Parteichef anzutreten. In der „Welt am Sonntag“ forderte er nun den Bundesvorstand auf, es ihm gleichzutun: „Die bisherigen Bundessprecher und Stellvertreter sollten in der AfD Platz machen für ganz neue Leute“, so der scheidende Parteichef.

Auch AfD-Vize Stephan Brandner reagierte scharf auf die Forderung Meuthens: „Jörg Meuthen hat in den ersten vier Jahren als Bundessprecher ganz gute Arbeit gemacht. Seit etwa zwei Jahren hat er sich aber programmatisch, konzeptionell und personell immer wieder vergaloppiert und geht zunehmend vielen mit seinem besserwisserischen Gequengel auf die Nerven.“

Das habe er ja erkannt und deshalb auf eine nochmalige Kandidatur verzichtet. „Warum er nun wie ein schlechter Verlierer nachtritt, verstehe, wer will. Ich empfinde inzwischen wirklich Mitleid mit ihm.“

Die stellvertretende Parteichefin Beatrix von Storch warb dafür, über Inhalte zu sprechen. „Die AfD muss jetzt gezielt die Sorgen adressieren, die die Bürger zu Recht bewegen, steigende Kosten für Energie, Inflation und Migration. Personelle Fragen werden auf dem Parteitag entschieden“, sagte sie. (dts/dl)



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