Regierung bereitet sich auf Grenzschließungen der Balkanstaaten vor

Warnung vor dem "Stürmen der Grenzen" - Die Balkanroute wird zur Sackgasse: Angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen bereiten sich die Sicherheitsbehörden darauf vor, dass die Balkanstaaten ihre Grenzen schließen.
Titelbild
Griechenland erreicht: Die Insel Lesbos wird von der Türkei relativ leicht erreicht. Das ist ein Bild vom 7. November 2015. Und Tausende sind noch unterwegs.Foto: ARIS MESSINIS/AFP/Getty Images
Epoch Times8. November 2015

Das geht aus dem vertraulichen Lagebild "Illegale Migration" des Gemeinsamen Analyse- und Strategiezentrums illegale Migration (GASIM) hervor, über das die "Welt am Sonntag" berichtet. Darin werde ein "Stürmen der Grenzen" als Szenario genannt.

Eine "Sackgasse" auf der Balkanroute ohne europäische Unterstützung könne "Panik und Chaos bei Migranten und Behörden auslösen".

Die Sicherheitsbehörden warnen davor, dass die Flüchtlinge derzeit immer schneller über den Balkan nach Mitteleuropa kommen. Die "Durchlaufzeit" habe sich "weiter verkürzt".

Gleichzeitige Grenzschließungen von Mazedonien, Serbien, Kroatien, Slowenien und Ungarn wahrscheinlich

Im Fall von gleichzeitigen Grenzschließungen in Mazedonien, Serbien, Kroatien, Slowenien und Ungarn käme das "griechische System der Drehtür" jedoch "zum Erliegen". Das "organisiere Weiterreichen" der Migranten entlang der Balkanroute wäre unterbrochen, heißt es der Zeitung zufolge im Lagebild.

Eine "Verhinderung jeglichen Überschreitens der Landgrenzen" ist nach Ansicht der Sicherheitsbehörden nur mit hohem "personellen und technischen Aufwand realistisch". Andernfalls werde die "grüne Grenze" zum "Einfallstor".

Im Fall von konsequenten Grenzschließungen auf dem Balkan wird mit einem "Rückstau" und einer "weiteren Verschlechterung der humanitären Lage" gerechnet, heißt es in dem Bericht weiter.

Wie könnte es mit der Balkanroute weiter gehen?

Das Lagebild des GASIM nenne verschiedene Szenarien.

Flüchtlinge könnten über Bulgarien ausweichen oder via Albanien mit dem Schiff nach Italien übersetzen. Griechenland müsste eine wichtigere Rolle übernehmen und Rückführungen in die Türkei durchführen.

Bei einem Rückstau in der Türkei könnten Flüchtlinge künftig wieder per Frachter ("Ghostships") nach Italien gelangen.

Halb Syrien und halb Jordanien beabsichtigen, nach Europa zu kommen

Die Analyse rechnet mit einer weiteren Zunahme des Flüchtlingsstroms. "Die Migration auf dem Seeweg aus der Türkei nach Griechenland ist im Oktober erneut angestiegen", stellte das Gasim laut "Welt am Sonntag" in der vergangenen Woche fest.

Die Rede ist von einem "Anstieg von syrischen Staatsangehörigen, die aus dem Libanon und Jordanien kommen". 50 Prozent der Syrier in Jordanien beabsichtigen demnach, "in naher Zukunft aufzubrechen". 91 Prozent davon hätten Europa als Ziel.

Am Potsdamer GASIM sind unter anderem Bundesnachrichtendienst, Bundeskriminalamt, Bundesamt für Verfassungsschutz, Bundespolizei, das Auswärtige Amt und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) beteiligt. (dts/ks)



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