Rekord bei Rüstungsexporten: Bundesregierung strebt restriktive Kontrolle an

Titelbild
Kampfpanzer Leopard 2A7. Symbolbild.Foto: Alexander Koerner/Getty Images
Epoch Times27. Dezember 2021

Nach dem neuen Rekord bei den Rüstungsexporten im zu Ende gehenden Jahr strebt die neue Bundesregierung eine restriktive Kontrollpolitik an. „Der Koalitionsvertrag für die 20. Legislaturperiode ist da ganz klar“, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner am Montag in Berlin. Zu den Vorhaben der Koalition gehöre der Einsatz für eine Rüstungskontrollverordnung der EU und ein nationales Rüstungsexport-Kontrollgesetz.

Büchner verwies insbesondere darauf, dass es keine Rüstungsexporte an Staaten geben werde, die nachweislich und unmittelbar am Jemen-Krieg beteiligt seien. Dazu gehöre auch Saudi-Arabien.

Genehmigte Rüstungsexporte auf Rekordhoch

Nach einer an den Weihnachtsfeiertagen bekannt gewordenen Regierungsantwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linken ist der Gesamtwert der genehmigten Rüstungsexporte im laufenden Jahr auf einen neuen Rekord gestiegen.

Vom 1. Januar bis zum 14. Dezember genehmigte die Bundesregierung demnach Rüstungsexporte im Wert von knapp 9,043 Milliarden Euro. Der bisherige Rekord hatte 8,015 Milliarden Euro im Jahr 2019 betragen.

Die Bundesregierung verwies in der Antwort darauf, dass seit der Amtsübernahme der Ampelregierung unter Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am 8. Dezember nur Exporte im Wert von 3.679 Euro genehmigt worden seien.

Der Vergleich mit früheren Abfragen ergibt allerdings, dass davor ab dem 29. November Genehmigungen über rund 4,9 Milliarden Euro erfolgten. Damit vervielfachte sich insbesondere der Genehmigungswert bei den Kriegswaffen.

Unterdessen äußerte die Linken-Politikerin Sevim Dagdelen Zweifel an der Ankündigung von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), insbesondere durch das geplante Gesetz bei der Rüstungsexportkontrolle voranzukommen.

Die Kritik von Baerbock an Waffenexporten „wäre sicherlich glaubwürdiger, wenn sie nicht zugleich mehr Kampfeinsätze der Bundeswehr und höhere Militärausgaben fordern würde“ sagte Dagdelen dem Berliner „Tagesspiegel“ vom Montag. „Das angekündigte Rüstungsexportkontrollgesetz der Ampel lässt vor diesem Hintergrund nichts Gutes erwarten.“ (afp/dl)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion