Schleswig-Holstein nimmt Abschied von verstorbener Ministerpräsidentin Simonis

„Sie liebte das Land und die Menschen. Und die Menschen liebten sie“, sagt Ministerpräsident Daniel Günther bei der Trauerfeier für Heide Simonis.
Familie und Weggefährten nehmen in der Kieler Petruskirche Abschied von der früheren schleswig-holsteinischen Ministerpräsidentin Heide Simonis.
Familie und Weggefährten nehmen in der Kieler Petruskirche Abschied von der früheren schleswig-holsteinischen Ministerpräsidentin Heide Simonis.Foto: Marcus Brandt/dpa/Pool/dpa
Epoch Times28. Juli 2023

Familie und Weggefährten haben in Kiel Abschied von der früheren schleswig-holsteinischen Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) genommen. An der Trauerfeier in der Petruskirche mit rund 500 geladenen Gästen und Besuchern nahmen unter anderem Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), SPD-Chefin Saskia Esken und die SPD-Landesvorsitzende Serpil Midyatli teil. Für die Bundesregierung war Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) nach Kiel gekommen.

Günther sagte, „mit der ihr eigenen Beharrlichkeit hat Heide Simonis viel für Schleswig-Holstein erreicht“. Sie habe Politik so erklärt, dass jeder sie verstanden habe. Ihre Antworten seien ein klarer Schnack, kein Herumgeeiere gewesen. „Sie liebte das Land und die Menschen. Und die Menschen liebten sie.“

Günther griff auch ein Zitat von Simonis auf, laut dem der Pastor an ihrem Grab eines Tages sagen werde: „Hier ruht die Frau, die viermal nicht gewählt wurde“. Günther sagte dazu, dass ihre gescheiterte Wiederwahl Teil ihrer Biografie, nicht aber Teil ihres Vermächtnisses sei. „Schleswig-Holstein verneigt sich vor ihrer Lebensleistung“, schloss er.

Auch wenn Simonis lange mit ihrer Parkinson-Erkrankung gekämpft habe, sei ihr Tod ein Schock gewesen, sagte die SPD-Landesvorsitzende Serpil Midyatli. „Mit ihr verliert Schleswig-Holstein eine seiner herausragendsten Bürgerinnen, und die SPD verliert eine einzigartige Sozialdemokratin“, ergänzte sie.

Simonis habe die Gesellschaft und das Miteinander geprägt. „Sie war keine steife Regierungschefin, und sie war auch keine Landesmutter – sie war ein unverkennbarer Typ mit einem ganz eigenen Stil“, sagte Midyatli. Die frühere Ministerpräsidentin habe sich in keine Schublade stecken lassen.

Simonis war am 12. Juli, wenige Tage nach ihrem 80. Geburtstag gestorben. Sie war von 1993 bis 2005 Regierungschefin des nördlichsten Bundeslands und die erste Frau an der Spitze einer Landesregierung in der Geschichte der Bundesrepublik. Ihre politische Laufbahn endete, als sie 2005 im Kieler Landtag in vier Anläufen ihre Wiederwahl verpasste. (dpa/afp/dl)



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