Logo Epoch Times
Stromgefälle

Schwesig fordert Reform der Strompreise

Während es im Norden die höchsten Strompreise gebe, seien diese im Süden am niedrigsten, sagt Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin. Das müsse sich ändern.

top-article-image

Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD).

Foto: Focke Strangmann/dpa

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 2 Min.

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat eine Reform der Strompreise in Deutschland gefordert. „Wir haben derzeit in Deutschland ein total unsolidarisches System“, sagte Schwesig am Samstag in Schwerin. Während es im Norden die höchsten Strompreise gebe, seien diese im Süden am niedrigsten. „Es muss gleiche und faire Preise in Deutschland geben.“
Schwesig verwies darauf, dass Norddeutschland mit Windparks und Flüssiggas-Terminals für Energiesicherheit sorge, von der Süddeutschland profitiere. „Wir zahlen dafür hier die höchsten Preise und so kann es nicht bleiben.“
Sechs Bundesländer wehren sich gegen höhere Strompreise aufgrund eines geringeren Windkraftausbaus. Eine einheitliche Strompreiszone sei Ausdruck eines einheitlichen deutschen Wirtschaftsraums, heißt es von den Landeschefs aus Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland in einer am Freitag (13.5.) veröffentlichten Erklärung. Unterschiedliche Preise würden zu einer Abwanderung der Wirtschaft aus ganz Deutschland führen, warnen sie.
Neben einheitlichen Strompreisen setzen sich die Vertreter der südwestlichen Bundesländer für einen raschen deutschlandweiten Hochlauf von Wasserstoff, einen beschleunigten Ausbau der Stromnetze durch die Bundesnetzagentur und den zügigen Bau von Gaskraftwerken ein, die mit Wasserstoff betrieben werden können. Außerdem fordern sie bessere Rahmenbedingungen für Speicher, die Einführung eines günstigeren Strompreises für die Industrie sowie angemessenen Einfluss der Länder in Regulierungsfragen.
Aus dem aktuellen „Stromspiegel“, basierend auf den Verbrauchsdaten von 360.000 Haushalten, ergibt sich folgende Übersicht, wobei der Pro-Kopf-Verbrauch in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich hoch ist. Ein Preisgefälle wird daraus trotzdem ersichtlich, zum Beispiel im direkten Vergleich von Brandenburg und Bremen, die in etwas beim gleichen Stromverbrauch liegen.
BundeslandStromverbrauch pro Kopf in KilowattstundenStromkosten pro Kopf in Euro (inkl. Strompreisbremse)
Sachsen1.135 kWh465 €
Berlin1.200 kWh467 €
Thüringen1.230 kWh498 €
Hamburg1.255 kWh530 €
Mecklenburg-Vorpommern1.260 kWh539 €
Sachsen-Anhalt1.270 kWh520 €
Bayern1.285 kWh501 €
Baden-Württemberg1.295 kWh518 €
Hessen1.300 kWh513 €
Brandenburg1.310 kWh564 €
Bremen1.315 kWh473 €
Deutschland1.320 kWh527 €
Schleswig-Holstein1.345 kWh574 €
Niedersachsen1.375 kWh548 €
Rheinland-Pfalz1.425 kWh564 €
Nordrhein-Westfalen1.425 kWh560 €
Saarland1.440 kWh597 €
(dpa/red/sua)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.