Söder äußert sich zu Rücktritt von Generalsekretär Mayer

Der plötzliche Rücktritt seines Generalsekretärs nach nur kurzer Amtszeit stellt CSU-Chef Markus Söder vor ungeahnte Probleme. Wer Nachfolger oder Nachfolgerin werden könnte, ist völlig offen.
CSU-Chef Markus Söder (r) mit seinem zurückgetretenen Parteifreund Stephan Mayer.
CSU-Chef Markus Söder (r) mit seinem zurückgetretenen Parteifreund Stephan Mayer.Foto: Sven Hoppe/dpa
Epoch Times4. Mai 2022

Nach dem überraschenden Rücktritt von CSU-Generalsekretär Stephan Mayer will sich am Mittwochvormittag Parteichef Markus Söder öffentlich dazu äußern. Für 10.00 Uhr hat die CSU zu einem Pressestatement Söders in die CSU-Zentrale eingeladen.

Mayer hatte am Dienstagabend nach lediglich gut zwei Monaten im Amt seinen Rücktritt als Generalsekretär erklärt. Der 48-Jährige nannte dafür in einer schriftlichen Erklärung gesundheitliche Gründe. Zugleich räumte der Bundestagsabgeordnete aber eine „möglicherweise“ im Rückblick nicht angemessene Wortwahl einem Journalisten gegenüber ein – Details nannte er nicht. Ein „Bunte“-Journalist hatte dem CSU-Politiker zuvor vorgeworfen, ihn telefonisch bedroht zu haben.

Vorwürfe gegen Mayer

„Aus gesundheitlichen Gründen habe ich heute den Parteivorsitzenden der CSU gebeten, mich von meiner Aufgabe als Generalsekretär zu entbinden“, hieß es in einer von der CSU verbreiteten Erklärung Mayers. Als erstes hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.

Zuvor waren aber massive Vorwürfe gegen Mayer öffentlich geworden, auf die der 48-Jährige in seiner Erklärung direkt einging: „In einem aufgrund einer eklatant rechtswidrigen Berichterstattung geführten Gespräch mit einem Journalisten der „Bunten“ habe ich möglicherweise eine Wortwahl verwendet, die ich rückblickend nicht für angemessen betrachten würde“, schrieb Mayer. „Dies bedaure ich sehr.“

Das People-Magazin „Bunte“ hatte über Mayers Privatleben berichtet. Der CSU-Politiker hatte darüber mit dem „Bunte“-Journalisten gesprochen. Danach schaltete der Journalist Anwälte ein. Der dpa liegt ein Anwaltsschreiben an Mayer wegen dessen Wortwahl vor. Der „Bunte“-Journalist will dem Schreiben zufolge gegen Mayer wegen Drohanrufen einen Unterlassungsanspruch geltend machen.

Mayer war erst Ende Februar auf Vorschlag Söders zum Generalsekretär gekürt worden, nachdem sein Vorgänger Markus Blume im Zuge einer Kabinettsumbildung neuer Wissenschaftsminister in Bayern geworden war. Nun muss Söder – und das nur eineinhalb Jahre vor der Landtagswahl – den Posten schon wieder neu besetzen.

Unklar war, wann Söder einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin benennen will. Es wurde aber eher nicht damit gerechnet, dass dies schon am Mittwoch passiert. (dpa/red)



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