Studie: Jeder sechste Unternehmer in Deutschland hat ausländische Wurzeln

Jeder sechste Unternehmer in Deutschland hat ausländische Wurzeln: Zwischen 2005 und 2016 erhöhte sich demnach die Zahl der Selbstständigen mit Migrationshintergrund um 171.000 auf insgesamt 737.000. Das entspricht einem Anstieg um 30 Prozent.
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Flüchtlinge arbeiten auf einer Baustelle in Ingolstadt. (Symbolbild)Foto: Lennart Preiss/Getty Images
Epoch Times1. Dezember 2016

Jeder sechste Unternehmer in Deutschland hat ausländische Wurzeln: Dies geht aus einer Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums hervor, aus der das Redaktions-Netzwerk Deutschland (Donnerstagsausgaben) vorab zitierte.

Zwischen 2005 und 2016 erhöhte sich demnach die Zahl der Selbstständigen mit Migrationshintergrund um 171.000 auf insgesamt 737.000. Das entspricht einem Anstieg um 30 Prozent.

Im gleichen Zeitraum habe es bei Selbstständigen deutscher Abstammung einen Rückgang um etwa 90.000 Unternehmer oder drei Prozent gegeben, heißt es in der Studie. „Durch diese Veränderung ist mittlerweile jede fünfte bis sechste unternehmerisch engagierte Person ausländischer Herkunft“, schreiben die Autoren. Die Studie soll am Donnerstag in Berlin vorgestellt werden.

Vor allem im Baugewerbe und im Bereich wissens- und technologieintensiver Dienstleistungen verzeichnet die Studie hohe Gründungsaktivitäten von Migranten. „Diese Entwicklung ist ein Zeugnis für eine erhebliche Modernisierung des Leistungsspektrums migrantischer Gründungen“, zitieren die Zeitungen aus der Studie.

Vor allem bei Neugründungen von Unternehmen spielen Migranten demnach eine immer wichtigere Rolle. Im Jahr 2003 habe es 56.000 Gewerbegründungen von Menschen mit Migrationshintergrund und 369.000 Gründungen von Deutschen gegeben. Im vergangenen Jahr hätten 100.000 Gründer ausländische und nur noch 127.000 deutsche Wurzeln gehabt. Der Anteil migrantischer Gründungen stieg damit von 13 Prozent auf 44 Prozent.

Die Studienautoren diagnostizieren einen regelrechten „Gründungsboom“ unter Migranten. Die wenigsten dieser Gründungen erfolgten aus Not heraus, schrieben sie. Gerade einmal acht Prozent der gründenden Migranten seien zuvor als Arbeitslose registriert gewesen.

Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) zeigte sich mit den Ergebnissen der Studie hochzufrieden. „Wir brauchen in Deutschland mehr Gründerinnen und Gründer“, sagte der SPD-Chef dem Redaktionsnetzwerk. „Umso mehr freut es mich, dass Gründerinnen und Gründer mit ausländischen Wurzeln weiter am Ball bleiben und einen immer wichtigeren Platz in unserer Gründungslandschaft einnehmen.“ (afp)



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