Tote Teenager in Gartenlaube: Prozess um Erstickungstod begonnen – Vater in „fassungsloser Trauer“

Im Prozess um die tödliche Kohlenmonoxid-Vergiftung von sechs Teenagern in einer Gartenlaube in Unterfranken hat sich der Besitzer geäußert. "Nach wie vor bin ich fassungslos wie das passieren konnte", ließ der 52-Jährige vor dem Landgericht Würzburg von seinem Verteidiger verlesen.
Titelbild
Ein Polizist steht am 30. Januar 2017 vor der abgesperrten Zufahrt zu dem privaten Grundstück in der Nähe von Arnstein.Foto: Daniel Karmann/dpa
Epoch Times18. Oktober 2017

Im Prozess um den tragischen Erstickungstod von sechs jungen Menschen in einem Gartenhaus im unterfränkischen Arnstein hat sich der wegen fahrlässiger Tötung angeklagte Vater von zwei Opfern tief betroffen gezeigt.

Der 52-Jährige sprach in einer am Mittwoch vor dem Landgericht Würzburg von seinem Anwalt verlesenen Erklärung von „fassungsloser Trauer“, wie ein Gerichtssprecher sagte. Den Tatvorwurf räumte er ein.

Die beiden Kinder des 52-Jährigen und vier Freunde waren im Januar bei einer Geburtstagsfeier in der Laube an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben, der Angeklagte selbst fand die Toten am folgenden Morgen. Laut Staatsanwaltschaft hatte er in der Hütte einen benzinbetriebenen Stromgenerator aufgebaut, der nach Angaben des Herstellers nicht in geschlossenen Räumen hätte laufen dürfen.

In seiner Erklärung räumte der Mann den in der Anklage erhobenen Tatvorwurf „objektiv“ ein, wie der Gerichtssprecher sagte. Er betonte demnach zugleich, dass der Generator schon vorher im Einsatz gewesen sei, ohne dass es dabei Probleme gegeben habe.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, dass er das Unglück bei sorgfältigerer Handhabung des Geräts und größerer Umsicht hätte vermeiden können. Der Generator hatte der Anklageschrift zufolge in einem Nebenraum gestanden. Das tödliche farb- und geruchslose Gas verbreitete sich aber trotzdem unbemerkt in der gesamten Gartenhütte.

Das Unglück von Arnstein löste bundesweit Entsetzen aus. Für den Prozess sind drei Termine angesetzt. Weiter geht es am Montag und Donnerstag kommender Woche. (afp)



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