Von Grünen zu AfD: Aufregung im Saarland über den Wechsel zweier Kommunalpolitiker

In der viertgrößten Stadt im Saarland sorgt der Wechsel zweier Grünen-Kommunalpolitiker auf die Wahllisten der AfD für Aufregung. Für die kleine Grünen-Fraktion im Gemeindebezirk Völklingen bedeutete dies das Aus.
Titelbild
Das Rathaus von Völklingen.Foto: iStock
Von 30. März 2024

Mit einem Wechsel von den Grünen auf die Kandidatenliste der AfD haben zwei saarländische Politiker vor der anstehenden Kommunalwahl für Aufsehen gesorgt.

Neben dem ehemaligen Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Stadtrat der 40.000-Einwohner-Stadt Völklingen, Dr. Gerold Fischer, hat jetzt auch Wolfgang Lorenz, Ortsratsmitglied des Gemeindebezirkes Völklingen, den Grünen den Rücken gekehrt. Die Grünen-Fraktion der Gemeinde Völklingen ist damit aufgelöst. Sie bestand aus Lorenz und dem Grünen-Stadtratsmitglied Ursula Mayer.

Während Fischer bereits Ende 2023 aus der Partei der Grünen austrat, ist Lorenz offiziell noch Parteimitglied. Jedoch haben die Grünen nach eigener Auskunft zeitgleich mit der Aufforderung an Lorenz, die Grünen-Partei zu verlassen, inzwischen ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn eingeleitet.

Das Grünen-Mitglied Mayer erklärte, dass angesichts der aktuellen Entwicklungen keine weitere Zusammenarbeit mit Lorenz mehr möglich sei, da die AfD eine rechtsextreme Partei sei, deren Positionen mit den Werten der Grünen unvereinbar seien.

Die Zusammenarbeit mit Lorenz als Heimatkundler soll sich nach Mayer bereits in der Vergangenheit schwierig gestaltet haben, teilte sie dem „Saarländischen Rundfunk“ mit. So hatte sich Lorenz bereits gegen eine Umbenennung von fünf Straßen in Völklingen, die Namen deutscher Koloniallisten tragen, gestellt.

Unzufrieden mit Wirtschaftspolitik und Ukraine-Waffenlieferung

Entscheidend für Fischers Grünen-Austritt nach über 40 Jahren Parteizugehörigkeit waren die Wirtschaftspolitik und die Entscheidung für Waffenlieferungen an die Ukraine durch die Grünen-Partei. Sie seien für ihn nicht mehr mit tragbar gewesen.

Er stehe nach wie vor für Ökologie, Gewaltfreiheit, Basisdemokratie „und gegen Hass und Hetze“. Er unterstütze die AfD rein kommunal, berichten die „Hauptnachrichten“. „Keine Waffenlieferungen an die Ukraine“ habe er eben nur im AfD-Programm gefunden. Fischer steht bei der anstehenden Stadtratswahl nun auf Listenplatz 3 der AfD.

Am 9. Juni 2024 werden im Saarland Gemeinde-, Stadt-, Orts- und Bezirksräte, Kreistage und die Regionalversammlung gewählt sowie über die Verteilung der Sitze im EU-Parlament abgestimmt.



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