Walter-Borjans: Klingbeil als SPD-Chef vorstellbar

Wer wird nach der Rückzugsankündigung von Walter-Borjans neuer Parteichef der Sozialdemokraten? Dem Generalsekretär der Sozialdemokraten werden gute Chancen eingeräumt.
Titelbild
Lars Klingbeil.Foto: Steffi Loos/Getty Images
Epoch Times5. November 2021

Der scheidende SPD-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans hält Generalsekretär Lars Klingbeil für einen geeigneten Anwärter auf den Parteivorsitz.

Auf die Frage, ob er sich Klingbeil als neuen Parteichef vorstellen könne, sagte Walter-Borjans dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: „Selbstverständlich kann ich das. Die Zusammenarbeit von Saskia Esken und mir mit Lars Klingbeil ist eng und gut.“ Alle Optionen und alle anstehenden Fragen werde man in der Parteispitze gemeinsam besprechen. „Dann werden wir der Partei einen guten Vorschlag machen.“

Auch Parteivize Hubertus Heil machte sich für Klingbeil stark. „Ich würde mich sehr freuen, wenn Lars Klingbeil als einer von zwei Parteivorsitzenden antritt“, sagte der geschäftsführende Bundesarbeitsminister der „Rheinischen Post“. „Er wäre eine ausgezeichnet Wahl für diese wichtige Aufgabe.“

Walter-Borjans kandidiert nicht mehr

Walter-Borjans hatte angekündigt, nicht erneut für den Parteivorsitz zu kandidieren. Heil selber strebt nach eigenen Angaben nicht nach dem Posten als Parteichef: „Ich werde erneut als stellvertretender Parteivorsitzender der SPD kandidieren und bin dankbar, dass mein Bezirk mich dafür nominiert hat.“

Esken hat den Vorsitz gemeinsam mit Walter-Borjans inne. Nach dessen Rückzugsankündigung war sie von Fraktionschef Rolf Mützenich aufgefordert worden, den Vorsitz aufzugeben, wenn sie Ministerin einer neuen Regierung von SPD, Grünen und FDP werden wolle. Esken will sich bis Montag entscheiden und dann mit Walter-Borjans einen Vorschlag für das weitere Prozedere unterbreiten.

Walter-Borjans wies in dem Interview weiter darauf hin, dass es in der SPD inzwischen eine „viel offenere und respektvollere“ Debattenkultur gebe als früher. „Alphatier-Gehabe ist ein Auslaufmodell. Dass sollte auch so bleiben“, sagte er. Der Wahlerfolg der Partei habe „nicht nur mit einem Kandidaten (Olaf Scholz) und zwei Vorsitzenden zu tun, sondern mit der Bereitschaft, dass jeder sich auch mal zurücknimmt“. (dpa/oz)



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