Wenig Hörer, hohe Kosten: Bundesministerien produzieren erfolglose Podcasts

Die Bundesregierung zahlte viel Geld für die Produktion und Verbreitung ihrer eigenen PR-Podcasts, doch die Ergebnisse sind enttäuschend.
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Hörerflaute bei Podcasts der Ministerien. Symbolbild.Foto: iStock
Epoch Times8. April 2023

Die Bundesregierung hat in den vergangenen Jahren Hunderttausende Euro für die Produktion und Verbreitung eigener PR-Podcasts ausgegeben, erreichte dabei aber oft erstaunlich wenige Hörer.

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales bezahlte etwa 223.800 Euro für die Aufnahme von elf Folgen des Podcast „Das Arbeitsgespräch“, schreibt der „Spiegel“. Das Ganze startete im November 2020. Die Themen reichten von Lieferketten, Arbeitsschutz bis zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Die letzte Episode mit Minister Hubertus Heil (SPD) war im Mai 2021 und zählte nur 1.326 Hörer. Mittlerweile wurde das Projekt eingestellt.

Ähnlich erfolglos war der Podcast „Rohrpost auf die Ohren“, in dem der IT-Beauftragte des Bundes als Moderator auftritt. Thematisch ging es hier um digitale Bildung, Innovationen und Cybersicherheit. Das Innenministerium steckte 139.000 Euro in das im Dezember 2021 eingestellte Projekt, zuletzt erreichte es nur 648 Menschen, mit insgesamt 10 Folgen.

Billiger in der Produktion ist ein „Smart-City“-Podcast, den das Bundesbauministerium in Auftrag gab, 13 Folgen kosteten um die 15.000 Euro, so der „Spiegel“. Sie wurden bisher aber insgesamt nur 160 Mal heruntergeladen.

Der Trend zieht sich durch viele Ministerien, kaum eine Podcast-Folge bringt es auf eine fünfstellige Hörerzahl. Ausnahmen bilden die Podcasts des Verteidigungsministeriums („Funkkreis“ und „Nachgefragt“) mit je rund 70.000 Hörern und des Auswärtigen Amts („Podcast vom Posten“) mit zuletzt 13.000 Hörern. (dts/dl)



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