Europäische Autohersteller warnen vor massiven Jobverlusten durch Elektroautos

Der Autoherstellerverband Acea hat vor massiven Jobverlusten durch eine Umstellung auf Elektroautos gewarnt. Die EU-Kommission unterschätze die negativen Folgen ihres Vorschlags zu schärferen CO2-Grenzwerten.
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Autoindustrie.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times4. September 2018

Der europäische Autoherstellerverband Acea hat vor massiven Jobverlusten durch eine forcierte Umstellung auf Elektroautos in Europa gewarnt.

Die EU-Kommission unterschätze die negativen Folgen ihres Vorschlags zu schärferen CO2-Grenzwerten für den Arbeitsmarkt, erklärte der in Brüssel ansässige Verband am Dienstag. Die Pläne der Kommission sehen vor, den durchschnittlichen CO2-Ausstoß von Pkw bis 2030 in zwei Schritten um 30 Prozent zu senken.

„Die Produktion und die Instandhaltung von durch elektrische Batterien angetriebenen Fahrzeugen ist weniger arbeitsintensiv“, erklärte Acea mit Verweis auf aktuelle Studien. Besonders Zulieferfirmen seien betroffen. Der Verband weist zudem darauf hin, dass das bei weitem teuerste Teil eines Elektroautos – die Batterie – womöglich häufig importiert werden müsste.

„Die gesamte europäische Produktionskette muss sich nachhaltig verändern“, erklärte Acea-Chef Erik Jonnaert. „Zu strenge CO2-Ziele und unrealistische Verkaufsquoten für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge“ könnten laut Jonnaert jedoch zu „ernsthaften Strukturproblemen in der gesamten EU führen“.

Die Kritik an einem der Hauptpunkte des geplanten EU-Mobilitätspakets kommt wenige Tage vor einer wichtigen Abstimmung im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments über den Kommissionsvorschlag. Dort könnte es eine Mehrheit für noch ehrgeizigere Ziele als die von der Kommission vorgeschlagenen geben: eine Verringerung der CO2-Emissionen um 50 Prozent bis 2030 sowie Vorgaben für die Herstellung emissionsarmer Fahrzeuge.

Insbesondere konservative Abgeordnete warnen hingegen vor „unrealistischen“ Vorgaben. Die Vollversammlung des EU-Parlaments wird Anfang Oktober abstimmen.

Laut Acea sorgt die Automobilindustrie für über elf Prozent der Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe in der EU. In 14 Regionen in Tschechien, Deutschland, Italien, der Slowakei, Ungarn, Rumänien, Schweden und Großbritannien liege dieser Anteil durchschnittlich bei über 20 Prozent. (afp)



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