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Wieder Massenproteste der „Gelbwesten“ in Frankreich

Bei den gestrigen Protesten der „Gelbwesten“ sind in Frankreich rund 69.000 Menschen auf die Straße gegangen. Demonstrationen gab es in Paris und anderen Städten.

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Eine Demonstrantin der "Gelbwesten"-Bewegung hält die französische Nationalflagge hoch. 26. Januar 2019, Marseille, Frankreich.

Foto: BORIS HORVAT/AFP/Getty Images

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Lesedauer: 3 Min.

In Frankreich haben am Samstag erneut zehntausende „Gelbwesten“ gegen die Politik von Präsident Emmanuel Macron demonstriert. Landesweit gingen rund 69.000 Menschen auf die Straße, wie das Innenministerium am Abend mitteilte. In Paris demonstrierten demnach rund 4.000 „Gelbwesten“. Dort kam es am Place de la Bastille zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten. Nach Angaben der Präfektur wurden dort 22 Menschen festgenommen.
Die Bewegung der „Gelbwesten“ hatte den elften Samstag in Folge zu Demonstrationen gegen den Reformkurs Macrons aufgerufen. Im Vergleich zum vorherigen Samstag gingen die Teilnehmerzahlen leicht zurück. Am vergangenen Wochenende hatten sich landesweit 84.000 Menschen beteiligt, in Paris waren es 7.000 gewesen.

Eine Demonstration der „Gelbwesten“ in Toulouse. 26. Januar 2019.

Foto: PASCAL PAVANI/AFP/Getty Images

Eine „Gelbwesten“-Demonstration in Quimper, Westfrankreich. 26. Januar 2019.

Foto: FRED TANNEAU/AFP/Getty Images

„Mit Gelbwesten verkleidete Randalierer“

Bei den Auseinandersetzungen am Pariser Bastille-Platz setze die Polizei Tränengas und einen Wasserwerfer ein, um Demonstranten zurückzudrängen, die Wurfgeschosse auf Polizisten warfen. Jérôme Rodrigues, eines der Sprachrohre der „Gelbwesten“, wurde schwer am Auge verletzt.

Demonstranten versuchen, sich vor dem Wasserwerfer der Polizei zu schützen. 26. Januar 2019, Bordeaux.

Foto: MEHDI FEDOUACH/AFP/Getty Images

Ein Demonstrant wirft einen Kanister mit Tränengas zurück zur Polizei. 26. Januar 2019, Quimper, Westfrankreich.

Foto: FRED TANNEAU/AFP/Getty Images

Polizisten nehmen zwei „Gelbwesten“ fest. 26. Januar 2019, Bordeaux.

Foto: MEHDI FEDOUACH/AFP/Getty Images

Zusammenstöße gab es auch in den „Gelbwesten“-Hochburgen Toulouse und Bordeaux im Südwesten Frankreichs sowie im Süden in Montpellier und Avignon, außerdem in mehreren westfranzösischen Städten. Innenminister Christophe Castaner verurteilte die Gewalt durch „mit Gelbwesten verkleidete Randalierer“.
Erstmals hatten Aktivisten am Bastille-Platz zudem zu einer „gelben Nacht“ aufgerufen. Vorbild war die Sozialbewegung „Nuit debout“, die 2016 gegen die Arbeitsrechtsreform der sozialistischen Vorgängerregierung protestierte. Die Versammlung wurde nach Angaben von AFP-Journalisten jedoch schnell beendet.

„Rote Schals“ – Gegenbewegung zu den „Gelbwesten“

Am Sonntag will erstmals eine Gegenbewegung zu den „Gelbwesten“ auf die Straße gehen: Eine Gruppe namens „Rote Schals“ (foulards rouges) rief für den frühen Nachmittag zu einem Marsch zum Bastille-Platz auf. Unter dem Motto „Stop – jetzt reicht’s“ will sie gegen die Gewalt bei den seit mehr als zwei Monaten andauernden „Gelbwesten“-Protesten demonstrieren.
Der Initiator der „Roten Schals“, Laurent Soulié, steht der Partei „Die Republik in Bewegung“ (La République en Marche) von Präsident Emmanuel Macron nahe. Der 51-Jährige und seine Mitstreiter werben für ein „friedliches und respektvolles Frankreich“ ohne „Hass“. (afp)

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