Kramp-Karrenbauer will Vertrauten Nico Lange nicht zu CDU-Geschäftsführer machen

Bei der Besetzung eines Spitzenpostens in der CDU-Zentrale ist Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer einem innerparteilichen Konflikt aus dem Weg gegangen. Kramp-Karrenbauer schlug den Spitzengremien am Montag vor, den 45-jährigen Stefan Hennewig als Nachfolger des langjährigen Bundesgeschäftsführers Klaus Schüler zu benennen, wie aus der Partei verlautete.
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CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer.Foto: TOBIAS SCHWARZ/AFP/Getty Images
Epoch Times24. Juni 2019

Bei der Besetzung eines Spitzenpostens in der CDU-Zentrale ist Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer einem drohenden innerparteilichen Konflikt aus dem Weg gegangen. Kramp-Karrenbauer schlug den Spitzengremien am Montag vor, den 45-jährigen Stefan Hennewig als Nachfolger des langjährigen Bundesgeschäftsführers Klaus Schüler zu benennen, teilte Generalsekretär Paul Ziemiak mit. Zuvor war spekuliert worden, sie könnte ihren Vertrauten Nico Lange berufen – dagegen hatte sich in der Partei aber Widerstand geregt.

Lange soll stattdessen nun Leiter für politische Planung, Strategie und internationale Beziehungen in der Parteizentrale werden, teilte Generalsekretär Paul Ziemiak mit. Damit bleibe der AKK-Vertraute auf einem herausgehobenen Posten „im engsten Team“ Kramp-Karrenbauers, hieß es in der Parteiführung.

Bericht über Berufung von Lange sorgte vor einer Woche für Unmut

Ein Bericht über eine bevorstehende Berufung von Lange zum neuen Bundesgeschäftsführer hatte in der Partei vergangene Woche für Unmut gesorgt. Lange ist bisher stellvertretender Geschäftsstellenleiter der Christdemokraten – und er ist der Autor einer internen CDU-Wahlanalyse nach der Europawahl, die einem „vermeintlichen Rechtsruck“ der Jungen Union einen Teil der Verantwortung für das schwache Wahlergebnis zuschrieb.

Ihm wurde daraufhin vorgeworfen, die Schuld an der Niederlage auf andere abzuwälzen, Fehler der Parteiführung aber zu ignorieren. Die Junge Union Berlin hatte die Parteivorsitzende vergangene Woche in einem offenen Brief aufgefordert, auf Langes Ernennung zu verzichten. Die Nachwuchspolitiker warfen ihm vor, vor der Europawahl in der entscheidenden Wahlkampfphase „massive Fehler“ gemacht zu haben.

Die Berichte über eine bevorstehende Berufung Langes als Bundesgeschäftsführer seien „falsch“, hieß es am Montag aus der CDU-Zentrale. Kramp-Karrenbauer habe sich nie in dieser Richtung geäußert.

Die Junge Union Berlin präsentierte allerdings eine andere Deutung der Personalentscheidung. „Annegret Kramp-Karrenbauer korrigiert ihre Entscheidung in letzter Sekunde und verhindert Schlimmeres“, erklärte ihr Vorsitzender Christopher Lawniczak. „Wir sind stolz, dass unser Brief Wirkung gezeigt hat.“

Künftiger Bundesgeschäftsführer war Leiter der Öffentlichkeitsarbeit

Der Bundesgeschäftsführer spielt eine Schlüsselrolle in der CDU-Parteizentrale. Der künftige Amtsinhaber Hennewig ist dort momentan der Leiter des Bereiches Zentrale Aufgaben. Im Konrad-Adenauer-Haus arbeitet er seit dem Jahr 2000 – zunächst war er Online-Redakteur, dann Leiter der Internet-Redaktion. In den Jahren 2004 bis 2006 sowie für die Bundestagswahlkampagne 2017 leitete er den Bereich Öffentlichkeitsarbeit.

Neben dem Personalwesen und dem Controlling für das Konrad-Adenauer-Haus gehörten bislang unter anderem die Mitgliederwerbung und die Weiterbildung für die Gesamtpartei zu seinen Aufgaben.

Der designierte Bundesgeschäftsführer Hennewig studierte Politikwissenschaften in Bonn und Bradford. Er promovierte über die Nutzung des Internet und seine Regulierung durch politische Akteure in Deutschland und den USA. Der bisherige Geschäftsführer Schüler hatte kürzlich seinen Wechsel in die Wirtschaft bekannt gegeben. Schüler war zwölf Jahre lang CDU-Bundesgeschäftsführer. (afp)



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