Merkel und Putin beschwören in Moskau friedliche Lösung der Ukraine-Krise

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Gemeinsam gedachten Russlands Präsident Putin und Bundeskanzlerin Merkel am Sonntag, dem 10. Mai, in Moskau der sowjetischen Gefallenen im Zweiten Weltkrieg.Foto: Alexander Aksakov/Getty Images
Epoch Times10. Mai 2015

Am Sonntag reiste Bundeskanzlerin Merkel nach Moskau. Nachdem sie ebenso wie viele westliche Regierungschefs nicht zu der großen Parade zur Gedenkfeier am 70. Jahrestag des Kriegsendes vom 9. Mai 1945 erschienen war, gedachte sie heute gemeinsam mit Russlands Präsident Wladimir Putin der sowjetischen Gefallenen.

Am Grab des Unbekannten Soldaten in Moskau standen beide vor mannshohen Kränzen für die sowjetischen Gefallenen im Zweiten Weltkrieg, während die deutsche und die russische Nationalhymne sowie ein Trauermarsch gespielt wurden.

Anschließend gingen Merkel und Putin zu Fuß durch den Alexandergarten in den Kreml. Dabei unterhielten sie sich, wie Spiegel-Online berichtet, angeregt – ohne Dolmetscher, denn Putin spricht Deutsch und Merkel Russisch.

Vor der Presse sagte Putin: „Unser Land kämpfte nicht gegen Deutschland, sondern gegen Nazi-Deutschland. Deutschland wurde das erste Opfer der Nationalsozialisten. Das heutige Deutschland ist unser Partner und unser befreundetes Land.“ Merkel wird zitiert mit den Worten: „Ich bin hergekommen, weil ich mich verneigen will vor den Millionen Opfern dieses Krieges. Auch in einer Zeit, in der es gravierende Meinungsunterschiede gibt, ist es wichtig, dass man diesen Teil der Geschichte würdigt und auch der russischen Bevölkerung zeigt, dass wir uns bewusst sind, wie viel Leid wir über die Welt gebracht haben."

Kanzlerin Angela Merkel hat bei dem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin eine friedliche Lösung in der Ukraine-Krise gefordert. Es gehe darum, dass man die territoriale Integrität der Ukraine wieder herstelle, und diese Arbeit wolle man gemeinsam fortsetzen. Durch die „verbrecherische und völkerrechtswidrige Annexion der Krim“ habe die Zusammenarbeit (zwischen Deutschland und Russland) einen schweren Rückschlag erlitten, sagte sie. Dennoch müssten beide Länder alles daran setzen, Konflikte auf diplomatischem Weg zu lösen.

„Es ist kein Geheimnis, dass die russisch-deutschen Beziehungen nicht die besten Zeiten erleben – wegen der Ereignisse in der Ukraine“, sagte Putin bei der gemeinsamen Pressekonferenz in Moskau. Putin erinnerte in diesem Zusammenhang an die massiven negativen Auswirkungen der westlichen Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Deutschland und Russland hätten aber trotz „Kränkungen und Verbitterungen“ den Weg der Versöhnung eingeschlagen, sagte er.

Putin betonte, es gebe keine Alternative zur friedlichen Lösung der Ukraine-Krise. Dabei mahnte er einheitliche Maßnahmen und Regeln an. Er bedauerte, dass es im Verlauf des Konflikts zu Missverständnissen zwischen Russland und dem Westen gekommen sei.

(rls / dpa /dts)



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