Neue heftige Explosion des Feuervulkans in Guatemala

Der Feuervulkan in Guatemala kommt nicht zur Ruhe: Eine heftige Explosion erschütterte am Dienstag die bereits vom vorherigen Ausbruch verwüsteten Ortschaften und zwang die Rettungshelfer, ihre Arbeit zu unterbrechen, wie der Katastrophenschutz mitteilte.
Titelbild
Rettungskräfte und Polizei bei Evakuierungsmaßnahmen in Guatemala.Foto: JOHAN ORDONEZ/AFP/Getty Images)
Epoch Times6. Juni 2018

Leiter der Katastrophenschutzbehörde sieht Chancen auf Rettung Überlebender schwinden; Notstand über drei Bezirke verhängt.

Der Feuervulkan in Guatemala kommt nicht zur Ruhe: Eine heftige Explosion erschütterte am Dienstag die bereits vom vorherigen Ausbruch verwüsteten Ortschaften und zwang die Rettungshelfer, ihre Arbeit zu unterbrechen, wie der Katastrophenschutz Conred mitteilte. Bei dem Ausbruch des Volcán de Fuego am Sonntag waren mindestens 75 Menschen ums Leben gekommen, fast 200 Menschen werden immer noch vermisst.

„Wir haben nun eine Aufstellung mit Namen und Ortschaften, in denen Menschen vermisst werden“, sagte der Chef der Katastrophenschutzbehörde Conred, Sergio Cabañas. Bei 192 Menschen sei der Verbleib unklar. Von den 75 Toten konnten bislang 23 identifiziert werden, wie das rechtsmedizinische Institut Inacif mitteilte. 46 weitere Menschen wurden bei der starken Eruption am Sonntag verletzt.

Nach der starken Explosion am Dienstag mussten sieben Gemeinden an den Hängen des Vulkans wegen einer drohenden zunehmenden Aktivität evakuiert werden. Conred-Sprecher David de Leon sagte, Experten befürchteten, dass der Vulkan erneut einen sogenannten pyroklastischen Strom ausstoßen könne – eine Welle heißer Gase und glühenden Vulkangesteins. Pyroklastische Ströme bewegen sich sehr viel schneller vorwärts als Lavaströme, so dass Anwohnern oft keine Zeit bleibt sich zu retten.

Unter Bewohnern der Ortschaft Escuintla in der Nähe des Vulkans brach Panik aus. Viele versuchten, mit dem Auto zu fliehen, wodurch ein Verkehrschaos ausgelöst wurde. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP vernahm ein lautes Grollen und sah über dem Vulkan eine hohe Aschewolke aufsteigen. Rettungshelfer, Polizisten und Soldaten mussten das Gebiet verlassen.

Zwei Tage nach dem Ausbruch des Feuervulkans seien die Chancen nur noch gering, Überlebende zu finden, sagte der Chef der Katastrophenschutzbehörde wenige Stunden vor der erneuten Explosion und der Unterbrechung der Suchaktionen. „Wenn man in einem pyroklastischen Strom gefangen ist, ist es schwer, am Leben zu bleiben“, sagte er. Womöglich würden einige völlig verkohlte Leichen nie gefunden.

Die Familien begannen damit, die Toten in langen Prozessionen zu Grabe zu tragen. In den am stärksten betroffenen Verwaltungsbezirken Escuintla, Chimaltenango und Sacatepeqeuz wurde der Notstand ausgerufen. Abgeordnete forderten Schadensberichte für die zahlreichen Kaffeeplantagen und Maisanbaubetriebe.

Guatemalas Präsident Jimmy Morales nannte den Vulkanausbruch eine „Tragödie“ und kündigte an, die Suchaktionen und die Opferhilfe würden solange fortgesetzt wie nötig. Zudem werde an einem Wiederaufbauplan gearbeitet.

Der 3763 Meter hohe Feuervulkan, der 35 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Guatemala-Stadt liegt, ist schon seit Monaten aktiv. Dennoch wurden die Menschen in seinem Umkreis von der Schnelligkeit und Heftigkeit der Eruption überrascht. Insgesamt sind mehr als 1,7 Millionen Menschen mehr oder weniger stark von der Naturkatastrophe betroffen. Der Vulkan war am Sonntagmorgen ausgebrochen, die Eruption dauerte mehr als 16 Stunden.   (afp)



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